Der Softwareriese SAP hat am vergangenen Freitag seine vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal 2020 präsentiert. Das Zahlenwerk hat der Aktie nicht zu einem Ausbruch aus dem Seitwärtskanal verholfen. DER AKTIONÄR analysiert.
Die Zahlen fielen insgesamt über den Erwartungen der Analysten aus. Die Walldorfer steigerten ihre Clouderlöse währungsbereinigt um 13 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Die Softwarelizenzerlöse sanken um 11 Prozent. Der Gesamtumsatz sank um sechs Prozent auf 7,54 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis verringerte sich um drei Prozent auf 2,77 Milliarden Euro.
Solider Ausblick
Das Betriebsergebnis von SAP soll 2021 das obere Ende des angepassten Ausblicks erreichen und bei 7,8 bis 8,2 Milliarden Euro liegen. Der operative Cashflow wird voraussichtlich rund sieben Milliarden Euro betragen und sich im Jahresvergleich etwa verdoppeln.
Allerdings sollen die Erlöse mit dem Verkauf von Softwareabos und Lizenzen im Vergleich mit 2020 stagnieren oder maximal um währungsbereinigt zwei Prozent zulegen.
Analyse
DER AKTIONÄR bewertet die SAP-Zahlen positiv, denn diese haben die Erwartungen insgesamt übertroffen. Vor allem bei den Clouderlösen konnte der Softwarekonzern wieder zweistellig zulegen.
Positiv zu werten ist auch das vom Konzern für 2021 erwartete starke Wachstum beim operativen Cashflow. Das zeigt, dass die Walldorfer finanziell nach wie vor auf sehr gesunden Beinen stehen.
Zudem soll 2021 der Anteil der besser planbaren Umsätze (definiert als die Summe der Clouderlöse und Softwaresupporterlöse) um drei Prozent auf insgesamt 75 Prozent zulegen. Die Cloud-Transformation schreitet also weiter voran.
Dass es nach den Zahlen nicht zu einem Befreiungsschlag bei der Aktie kam, liegt schlicht daran, dass die Messlatte davor nicht besonders hochgelegt wurde und dass die Zahlen des europäischen Softwareriesen im Vergleich zu den Peers, die 2020 zu Teilen ein Rekordquartal nach dem anderen verkündeten, immer noch nicht gut ausfallen.
DER AKTIONÄR ist langfristig für die Zukunft von SAP nach wie vor positiv gestimmt und empfiehlt Investierten, dabeizubleiben. Neueinsteiger sollten auf ein stärkeres fundamentales oder technisches Kaufsignal warten.