Europas größter Softwarekonzern SAP will deutlich mehr Geld an seine Aktionäre verteilen. Über Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden will SAP bis Ende des kommenden Jahres 1,5 Milliarden Euro zusätzlich an die Anteilseigner zurückgeben, wie das DAX-Schwergewicht am späten Montagabend in Walldorf mitteilte. Das Programm ergänze die bestehende Dividendenpolitik, mindestens 40 Prozent des Konzerngewinns in Form der regulären Dividende auszuschütten, hieß es. SAP hatte eine höhere Ausschüttung bereits in Aussicht gestellt, aber Details zu dem Programm offengelassen.
Das Vorhaben ist Teil des noch von Ex-Chef Bill McDermott im April angekündigten Plans, SAP in den kommenden Jahren unter anderem über Margensteigerungen attraktiver für Aktionäre zu machen. Für 2018 hatte SAP 1,50 Euro je Aktie an Dividende gezahlt und damit rund 1,8 Milliarden Euro ausgeschüttet. In den ersten neun Monaten 2019 hat SAP unter dem Strich mit 1,73 Milliarden Euro 28 Prozent weniger Gewinn gemacht als ein Jahr zuvor. Grund waren vor allem Kosten für den Personalumbau.
Kommende Woche Dienstag wollen die beiden neuen SAP-Chefs Jennifer Morgan und Christian Klein auf einer Kapitalmarktveranstaltung darüber informieren, wie sie die von McDermott angekündigte Steigerung der operativen Marge um fünf Prozentpunkte in den kommenden fünf Jahren hinkriegen wollen. Im Zuge der Ankündigung vor einem guten halben Jahr hatte zudem der aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott bekanntgegeben, sich für 1,2 Milliarden Euro an SAP beteiligt zu haben.
Die zuletzt starken Quartalszahlen von SAP haben der Aktie kräftig Auftrieb verliehen. Der Wert notiert mittlerweile nur noch ganz knapp unter dem im Juni dieses Jahres bei 125 Euro markierten Allzeithoch. Anleger lassen ihre Gewinne mit einem Stopp bei 100 Euro weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)