Europas größter Softwarehersteller SAP will seine Aktionäre an dem gestiegenen Gewinn im Vorjahr teilhaben lassen. Die Dividende soll um 27 Cent auf 1,85 Euro je Aktie erhöht werden, wie Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung am Donnerstag vorschlugen. Die Walldorfer haben im vergangenen Jahr 5,28 Milliarden Euro unter dem Strich verdient und damit 57 Prozent mehr als im Jahr davor, obwohl SAP mit der Corona-Krise zu kämpfen hatte und im Tagesgeschäft mit einem leicht sinkenden Umsatz unter Druck gekommen war.
Zudem war der Gewinn im Jahr 2019 durch hohe Summen für einen Stellenabbau belastet worden. Außerdem fielen 2020 nicht mehr so hohe Ausgaben für die aktienbasierte Vergütung der Mitarbeiter an, weil die Aktie vor allem wegen gekappter Mittelfristprognosen spürbar unter Druck geriet.
Mit dem Vorschlag von 1,85 Euro liegt SAP über den Analystenschätzungen von rund 1,70 Euro. Finanzchef Liuka Mucic hatte bereits eine erhöhte Ausschüttung angekündigt. "Trotz der besonderen Herausforderungen im Jahr 2020 verzeichneten wir ein starkes Ergebnis (IFRS) und ein Rekordjahr beim Cashflow", sagte er laut Mitteilung am Donnerstag. Bei SAP spielt die Höhe der Dividende im Vergleich mit anderen Konzernen eine eher untergeordnete Rolle für die Investoren. Technologieunternehmen gelten als Wachstumswerte, die ihr frei verfügbares Geld lieber ins eigene Geschäft stecken.
Insgesamt würden mit dem Vorschlag 2,2 Milliarden Euro an die Aktionäre verteilt (Vorjahr: 1,9 Milliarden Euro). Die Ausschüttungsquote sinkt mit dem Vorschlag von 55 Prozent für 2019 auf 41 Prozent. SAP will laut Dividendenpolitik regelmäßig 40 Prozent oder mehr des Gewinns ausschütten.
Die Aktie von SAP kann im Zuge der Meldung am frühen Morgen leicht zulegen. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich und empfiehlt, investiert zu bleiben. Wichtig wäre aus charttechnischer Sicht, dass möglichst bald ein Angriff auf die 200-Tage-Linie bei knapp 120 Euro gestartet werden kann.
(Mit Material von dpa-AFX)