Die Digitalisierung macht vor dem Fußball nicht Halt. Sorgte früher der Trainerstab für die Spielanalyse, übernimmt diese Aufgabe immer häufiger ein Computer. Sports-Analytics nennt sich das neue Phänomen, das Firmen wie SAP zu wichtigen Teammitgliedern macht.
Vor vier Jahren wurde Deutschland Weltmeister – eine unglaubliche Teamleistung. Doch nicht nur die Mannschaft und der Trainerstab waren für den Erfolg verantwortlich. Die deutsche Nationalmannschaft setzte auch auf HANA. HANA ist jedoch kein Spieler, Trainer oder der Name eine mysteriösen Trainingsmethode. HANA steht für „High Performance Analytic Appliance“ und ist eine Kombination aus Software und Hardware aus dem Hause SAP, welche die schnelle Auswertung großer Datenmengen ermöglicht.
Denn auch im Fußball liefern heute Sensoren, Kameras und Wearables eine regelrechte Flut an Daten. Wer aus dieser Datenflut eine sinnvolle Analyse über Details wie Passgenauigkeit, Laufwege und Ballführung erhalten will, muss auf hochspezialisierte Analyse-Plattformen wie HANA zurückgreifen. Diese digitalen Einblicke bieten dem Trainerstab ganz neue Möglichkeiten, das Zusammenspiel der Mannschaft zu optimieren. Ein kleiner Vorteil, der in wichtigen Entscheidungsspielen das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sein kann.
Geht es um den Erfolg, sind die Mannschaften bereit, viel zu investieren. Laut den Marktforschern von Mordor Intelligence dürfte der gesamte Sports-Analytics-Markt bis zum Jahr 2023 um rund 44 Prozent jährlich anwachsen – ein Wachstumsmarkt, den SAP mit seinen Innovationspartnern angreifen will. Der deutsche Softwarehersteller geht sogar einen Schritt weiter und entwickelt eine umfangreichere Plattform, die neben der Performance der Spieler das breitere Management wie Ticketing, Marketing oder Fan-Engagement umfasst.
Sports-Analytics ist jedoch nur ein Teil der digitalen Innovationskraft, die SAP seinen Kunden mit HANA liefert. Die Plattform ermöglicht zahlreiche weitere Spezialanwendungen. So wertet Mercedes-AMG die Sensorendaten der Motorenprüfstände aus, um im Falle eines Fehlers den aufwendigen Test zu stoppen. Zudem ist HANA mittlerweile ein zentrales Element der SAP-Cloud-Plattform. Damit beschreitet SAP den gleichen Weg wie andere große Software-Giganten: weg von Software auf Kundenservern hin zu einem Abomodell aus der Cloud. Dort werden Rechenpower und Anwendungen angeboten, die ein digitalisiertes Unternehmen der Zukunft benötigt.
Für SAP bedeutet die Cloud vor allem eines: eine Chance auf rasantes Wachstum. Denn was für die Kunden ein Auslagern der IT bedeutet, ist für SAP ein Zurückholen der Produkte ins Haus. Auf diese Weise können die Umsatzkosten einfacher optimiert werden, was bessere operative Margen zur Folge hat. Im ersten Quartal verbesserte sich die Gewinnmarge zum ersten Mal seit vier Jahren, wenn auch nur geringfügig um 1,1 Prozent. Ein Trend, der sich angesichts der guten Wachstumsaussichten in der Cloud fortsetzen dürfte.
Deutschland ist amtierender Weltmeister im Fußball. Dank SAP kann Deutschland auch in Sachen Big Data unter den Besten der Welt mitspielen. Kombinieren Software- und Fußball-Gigant in der Cloud weiter, könnte 2018 für SAP und DFB ein erfolgreiches Jahr werden.