Die Aktie von SAP hat sich von ihrem Kurseinbruch im vergangenen Jahr bereits etwas erholt. Ausschlaggebend für diese Erholung waren erste Erfolge bei der Cloud-Strategie. Doch noch immer bleibt das Papier günstig bewertet.
SAP befindet sich inmitten der Cloud-Transition und hat hier erste Erfolge vorweisen können. So schlossen über 100 Unternehmen im ersten Quartal Verträge im Rahmen des Programms „Rise with SAP“, das die S/4HANA-Kunden in die Cloud überführen soll. Gleichzeitig verzeichneten die SAP-Clouderlöse ein robustes Wachstum von sieben Prozent und der Margentrend in der Cloud blieb positiv.
Die aktuelle Entwicklung scheint den Anlegern zu gefallen, denn nach dem heftigen Einbruch Ende Oktober, als das Management die neue Cloud-Strategie ankündigte, hat sich die SAP-Aktie wieder deutlich erholt. Die Analysten der Deutschen Bank bleiben angesichts der „Cloud-Transition-Story“ ebenfalls bullisch und sehen ausgehend vom aktuellen Kurs rund 27 Prozent Kurspotenzial (Kursziel 145 Euro).
Der betreuende Analyst Johannes Schaller betont in seiner Studie, dass die SAP-Aktie dabei durchaus günstig erscheine, wenn man sie mit anderen Enterprise-Software-Aktien vergleiche: Das 22er-KGV liege aktuell bei 22, während die Peergroup im Durchschnitt auf einen Wert von 35 kommt. Auch der Free Cash-Flow werde mit dem 25-fachen bewertet, während der Konkurrenz aus dem Sektor das 31-fache zugeschrieben wird.
„Der Umstieg auf ein längerfristig angelegtes Umsatz-Modell sollte zu einem erhöhten Wert der einzelnen Kunden und auch zu Wachstum nach 2022 verhelfen“, ist Schaller überzeugt. Er sieht diese Entwicklung hin zu langfristigen Cloud-Subskriptions-Umsätzen jedoch nicht hinreichend eingepreist. „Die Skepsis der Anleger gegenüber der Aktie bleibt noch immer bestehen, was kurzfristig ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis bietet“, so der Analyst der Deutschen Bank in seiner Studie.
Mit der „SAPPHIRE NOW Global Keynote“ am heutigen Mittwoch und dem Investorentag am 15. Juni könnte die SAP-Aktie vor neuen Impulsen stehen. DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern bei der günstig bewerteten Software-Aktie dabeizubleiben.