Der scheidende SAP-Finanzchef Werner Brandt soll Aufsichtsratvorsitzender beim Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 werden. Nach dieser Nachricht des Softwarekonzerns hat die Schweizer Großbank UBS den Softwarekonzern erneut unter die Lupe genommen.
UBS-Analyst Michael Briest hat das Kursziel für SAP von 65 auf 62 gesenkt, aber seine Kaufempfehlung belassen. Der jüngste Wechsel im Management von Europas größtem Softwarehersteller überschattet die Fortschritte bei der Entwicklung neuer Produkte, schrieb der Analyst in einer Studie von Montag. Besonders der Weggang des Technikchefs Vishal Sikka beraube die SAP eines Innovators. Insgesamt wirke das Papier vor dem Hintergrund des europäischen Aktienmarkes aber sehr günstig.
Brandt ist nicht der einzige SAP-Vorstand, der demnächst das Management des Software-Konzerns verlässt. Vor kurzem hatte SAP-Technikchef Vishal Sikka aus persönlichen Gründen das Unternehmen verlassen. Nun will sich SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe zudem auf der Hauptversammlung in der kommenden Woche in den Aufsichtsrat wählen lassen. Was Snabe allerdings mit seiner überschüssigen Zeit anfängt, ist noch nicht bekannt. Bislang sitzt er unter anderem im Aufsichtsräten von Siemens sowie in den Verwaltungsräten von Bang & Olufsen und der Danske Bank.
Investiert bleiben
Die SAP-Aktie bleibt ein Top-Pick im Softwarebereich. Der Wechsel in der Vorstandsriege sollte nur kurz für Turbulenzen sorgen. Fundamental ist der Softwarekonzern mit dem Cloud-Geschäft und den Big-Data-Dienstleistungen optimal für die Zukunft aufgestellt. Mit einem KGV von 16 ist die DAX-Aktie zudem alles andere als zu teuer. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 49 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)