SAP sorgte am Freitag für einen Paukenschlag: CEO Bill McDermott hört auf und übergibt die Konzernspitze den Co-CEOs Jennifer Morgan und Christian Klein. Das garnierte der Softwareriese noch mit starken Q3-Zahlen. Die SAP-Analysten haute dies jedoch nicht vom Hocker.
Goldman Sachs: „Margenentwicklung ein Wendepunkt“
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die SAP-Aktie auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Analyst Mohammed Moawalla hob die starken Margensteigerungen des Softwarekonzerns in einem trüben konjunkturellen Umfeld hervor. Die operative Marge lag mit 30,6 Prozent überraschend hoch. Dies stelle in der Margenentwicklung einen Wendepunkt dar und dürfte am Markt positiv gesehen werden.
JPMorgan: „Details auf Kapitalmarkttag“
Die US-Bank JPMorgan hat SAP auf "Overweight" mit einem Kursziel von 130 Euro belassen. Die vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal seien sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig positiv, schrieb Analystin Stacy Pollard. Mit Blick auf den Chefwechsel und einer künftigen Unternehmensstruktur mit wieder zwei Vorstandsvorsitzenden müsse wohl bis zum Kapitalmarkttag am 12. November gewartet werden, um Details zu erfahren. Insgesamt schaut sie zuversichtlich auf dieses Datum, auch hinsichtlich der Details zum Quartalsbericht.
Warburg: „Gewinnentwicklung Resultat der Umstrukturierung“
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für SAP nach Quartalszahlen und dem Rücktritt des Vorstandschefs Bill McDermott auf "Buy" mit einem Kursziel von 145 Euro belassen. Der Softwarekonzern habe stark abgeschnitten, schrieb Analyst Andreas Wolf. Die Gewinnentwicklung reflektiere die Resultate der Umstrukturierung des Unternehmens.
Umsatz und Gewinn kletterten unerwartet kräftig, nachdem SAP im Vorquartal noch den Handelsstreit zwischen den USA und China zu spüren bekommen hatte. Den Erlös steigerte der Konzern im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, unter dem Strich blieben mit 1,26 Milliarden Euro 30 Prozent mehr Gewinn übrig.
Weitere Analystenstimmen
- Das Analysehaus CFRA hat das Kursziel für SAP nach Zahlen von 123 auf 135 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen.
- Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für SAP auf "Neutral" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen.
- Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für SAP auf "Buy" mit einem Kursziel von 138 Euro belassen.
- Die französische Großbank Societe Generale hat die Einstufung für SAP auf "Buy" mit einem Kursziel von 131 Euro belassen.
- Die NordLB hat die Einstufung für SAP auf "Halten" mit einem Kursziel von 115 Euro belassen.
Das Gros der Analysten hat sich zwar positiv zu Quartalszahlen geäußert, bleibt jedoch verhalten angesichts des Rücktritts McDermotts und hat die Kursziele nicht angerührt. Hier bleibt anzumerken, dass die Analysten während der Konsolidierung der SAP-Aktie in den vergangenen Monaten ihre Kursziele ebenfalls nicht angepasst haben. Im Durchschnitt sehnen die Experten auch nach dem Kurssprung der Aktie noch ein Potenzial von rund zwölf Prozent.
DER AKTIONÄR meint: Dabeibleiben!
Mit Material von dpaAFX.