Die Langfrist-Ziele hat SAP-Vorstand Bill McDermott gesetzt. Doch es gibt zwei kritische Faktoren, die der Prognose gefährlich werden könnten: geringere Cloud-Bookings und Schwächen in China.
SAP-Vorstand Bill McDermott will bis 2023 die Cloud-Umsätze verdreifachen, den Umsatz auf 35 Milliarden Dollar steigern und den Börsenwert verdoppeln. Die Zahlen zum zweiten Quartal haben jedoch bereits gezeigt, dass es nicht einfach wird, diese Langfrist-Prognose zu erreichen.
Zwar wuchsen im zweiten Quartal 2019 die Cloud-Bookings mit 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur minimal langsamer als im Q2/2018 mit 29 Prozent. Doch die Kennzahl, die Analysten wirklich beunruhigte, waren die New Cloud-Bookings, welche eine Aussage über künftige langfristige Verträge treffen. Die Wachstumsrate sank von 24 Prozent im Q2/2018 auf 17 Prozent im Q2/2019.
Die zweite Unsicherheit ist das China-Geschäft. SAP-Vorstand McDermott geht zwar davon aus, dass die chinesische Wirtschaft langfristig stabil bleibt. Dennochz musste SAP musste im zweiten Quartal einige Verzögerungen im China-Geschäft hinnehmen. Es bleibt abzuwarten, ob dies tatsächlich nur kurzfristige Schwächen sind, die sich im zweiten Halbjahr auflösen werden.
Die rasante Aktienrallye war nach den Q2-Zahlen erstmal beendet. Die Euphorie der Anleger wurde ausgebremst. Die schwächere Konjunktur belastet auch SAP und bringt die Langfrist-Ziele in Gefahr. Fest steht jedoch auch: Gelingt es SAP, die Dynamik aus dem ersten Halbjahr 2019 zu halten, wird die Prognose mehr als nur erreicht. DER AKTIONÄR meint: Dabeibleiben und abwarten, ob eine Verdopplung der Kurse tatsächlich kommt.