Die SAP-Papiere sind nach einer starken Erholungsjagd in diesem Jahr wieder etwas zurückgekommen und notieren derzeit knapp fünf Prozent unter ihrem Jahreshoch. Aktuell gibt es zu wenig fundamentale Impulse, damit die Aktie wieder Fahrt aufnimmt. Gestern präsentierte der größte SAP-Konkurrent Oracle seine Geschäftszahlen, die auch für SAP interessant sein dürften.
Die größten Wachstumsimpulse bei Oracle kamen wieder aus der Cloud. Die Aboerlöse bei den beiden Produkten Fusion ERP und NetSuite ERP wuchsen um jeweils 32 und 28 Prozent. Und das, obwohl die Gesamterlöse nur um knapp vier Prozent zulegten.
Das könnte ein gutes Zeichen auch für SAPs Cloud-Geschäft sein, das im vergangenen Quartal deutlich die Lizenzerlöse im ERP-Bereich outperformte. Die SAP-Cloud verzeichnete im Q2 einen Anstieg der Einnahmen um 17 Prozent. Zudem stieß das neue Angebot „Rise with SAP“, mit dem die Walldorfer den Kunden den Umstieg in die Cloud erleichtern wollen, auf hohe Nachfrage.
Positiv: Oracle führt derzeit nur knapp 25 Prozent seiner Erlöse auf die Cloud zurück. Da gibt es noch reichlich Luft nach oben. Bei SAP lag der Cloud-Anteil am Gesamtumsatz zuletzt bei rund 35 Prozent. Zudem führen die Walldorfer über 72 Prozent des Umsatzes auf sogenannte planbare Erlöse (wiederkehrende Einnahmen aus Wartungsverträgen und Cloudabos) zurück. Dieser Anteil soll bis 2025 sogar auf 85 Prozent ansteigen.
DER AKTIONÄR bliebt für die SAP-Aktie langfristig bullish. Die Walldorfer müssen sich vor ihrem Hauptwettbewerber Oracle nicht verstecken und befinden sich mit ihrer Cloud-Strategie auf dem richtigen Weg. Gewinne laufen lassen.