Der Softwarekonzern SAP rechnet bei einem weiter schwachen Euro mit deutlichem Rückenwind für Umsatz und operativen Gewinn. Charttechnisch hat sich die Situation bei der Aktie zuletzt wieder deutlich aufgehellt. Auch die Analysten sind optimistisch.
Bleibt der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar auf dem Niveau von Anfang März, so dürfte für das Wachstum des Softwareumsatzes 2015 im Jahresvergleich ein positiver Effekt von 12 bis 17 Prozentpunkten herausspringen, teilte SAP in der vergangenen Woche mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern könne mit elf bis 14 Prozentpunkten von der Entwicklung am Devisenmarkt profitieren. Bisher hatte das Unternehmen mit dem Wechselkurs vom Jahreswechsel zwei Prozentpunkte Auftrieb beim Umsatz in Aussicht gestellt, beim operativen Gewinn einen Prozentpunkt.
Thomas Becker von der Commerzbank hat daher sein Kursziel für die SAP-Aktie von 65 auf 70 Euro erhöht. „Bei dem Software-Konzern ist der Rückenwind von der Währungsseite weitaus stärker als gedacht“, so der Analyst in seiner jüngsten Studie. Dass das Geschäft mit Software-Lizenzen und Cloud-Computing-Abonnements deutlicher als erwartet von der Abwertung des Euro profitieren dürfte, könnte mit dem höheren Anteil des in US-Dollar abgewickelten Geschäfts zusammenhängen. Eine weitere Erklärung sei die Konsolidierung des US-Reisekostenspezialisten Concur.
Im Rallyemodus
Mit dem Sprung über die 64-Euro-Marke wurde zuletzt ein frisches Kaufsignal ausgelöst. Seitdem hat sich der seit Oktober 2014 gültige Aufwärtstrend weiter beschleunigt. Investierte Anleger bleiben dabei und lassen die Gewinn laufen. Die Dividende von 1,10 Euro, die am 21. Mai ausgezahlt wird, sollte weitere Käufer anlocken.
(mit Material von dpa-AFX)