Wer in Deutschland gut aufgestellte Tech-Unternehmen sucht, der kommt an SAP nicht vorbei. Die jüngsten Zahlen versetzten Anleger in Ekstase. Die Aktie explodierte förmlich. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Salesforce gab heute eine 15 Milliarden schwere Übernahme bekannt. Um auch weiterhin in der ersten Liga der Cloud-Anbieter mitzuspielen, müssen die Walldorfer Gas geben.
Überragender Jahresauftakt
Vor allem der Ausblick hatte die Anleger Ende April in Partylaune versetzt. Laut CEO Bill McDermott soll der Cloud-Umsatz bis 2020 auf 8,6 bis 9,1 Milliarden Dollar steigen. Die Gewinnprognose hob man ebenfalls an. Auch Starinvestor Paul Singer hatte seinen Einstieg bei SAP bekannt gegeben. Nach eigenen Angaben beträgt die Beteiligung rund 1,2 Milliarden Euro.
Salesforce rüstet weiter auf
Salesforce gilt als der Pionier im Cloud-Business und ist gleichzeitig größter Konkurrent der Walldorfer. Mit der jüngsten Übernahme von Tableau positioniert man sich in einem Bereich, der von SAP und Oracle noch unbesetzt ist. Es handelt sich hierbei um die Datenanalyse und Datenvisualisierung mittels künstlicher Intelligenz.
SAP-Chef McDermott hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, mit den großen Rivalen aus dem Silicon Valley Schritt halten zu können. Will SAP hier Anschluss halten, so gilt es sich ebenfalls in diesem Bereich zu positionieren, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Bilderbuchchart
Nach dem fulminanten Kursanstieg Ende April, konsolidiert die Aktie auf hohem Niveau. Insgesamt befindet sich der Cloud-Sektor zurzeit in einem bärenstarken Zustand. Bei weiterhin positiven Newsflow ist das Erreichen des Allzeithochs nur eine Frage der Zeit. Allerdings gibt der US-Konkurrent Salesforce weiter das Tempo vor. Will SAP hier später nicht große Nachteile erleiden, so sollte sich der deutsche Software-Riese ebenfalls im Bereich der Business-Intelligence und Data-Analytics positionieren.
Für den AKTIONÄR zählt SAP zu den besten Tech-Werten aus Deutschland. Investierte Anleger sollten Gewinne weiter laufen lassen.