Trotz einer positiven Analysten-Studie droht die SAP-Aktie den Kampf um wichtige charttechnische Unterstützungen zu verlieren. Gelingt nicht bald die Trendumkehr, bildet der Chart womöglich sogar einen langfristigen Abwärtstrend aus.
Barclays-Analysten bleiben positiv
Zwar hat SAP heute eine positive Einschätzung der britischen Investmentbank Barclays erhalten, deren Analysten die DAX-Aktie auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 125 Euro belassen haben. Dennoch zählt die Aktie des ERP-Spezialisten mit einem Minus von 1,9 Prozent am Donnerstagmittag zu den schwächsten Werten im DAX.
Die spätzyklischeren und defensiveren Unternehmen seien laut Barclays in der Lage, ihre Jahresausblicke zu bekräftigen, wenngleich die Konjunkturschwäche zunehmend als allgemeine Entschuldigung für verfehlte Erwartungen dienen könnte, schrieb Analyst James Goodman in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Nach der Konsolidierung im dritten Quartal seien die Erwartungen nun aber näher dran an der Realität und die Risiken damit geringer als im Vorjahreszeitraum.
Chartbild eingetrübt
Während fundamental ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis vorliegen mag, befindet sich die SAP-Aktie charttechnisch in einer kritischen Phase. Nur mit Mühe kann sich Kurs in den vergangenen Tagen über der horizontalen Unterstützung bei 104 Euro halten.
Die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 105,04 Euro verläuft, hat die SAP-Aktie bereits am Monatsanfang gerissen. Damit führt sie ihren mittelfristigen Abwärtstrend weiter fort und droht sogar in einen langfristigen Abwärtstrend zu fallen.
DER AKTIONÄR hält die langfristigen Chancen bei SAP unverändert für attraktiv. Das Verlustrisiko einer anhaltenden Konsolidierung sollte jedoch mit dem Stopp bei 100 Euro begrenzt werden.
Mit Material von dpa-AFX.