Mitte Februar sah alles noch so gut aus. Die SAP-Aktie schaffte den Sprung auf ein neues Allzeithoch bei 129,52 Euro und generierte damit ein starkes Kaufsignal. Doch die Euphorie hielt nicht lange an. Die Panik an den weltweiten Börsen setzte auch dem Kurs des deutschen Software-Lieblings stark zu, sodass die SAP-Aktie in der Spitze rund zehn Prozent einbüßen musste.
Schwieriges Umfeld
Es war ein turbulenter Start in die neue Handelswoche. Minus vier Prozent betrug der Verlust zu Wochenbeginn beim deutschen Leitindex DAX. Selbst die SAP-Aktie, die zuletzt ein starkes Chartbild ausgebildet hatte, konnte sich dem Abwärtsdruck nicht entziehen und durchbrach gleich zwei wichtige Chartmarken. Zunächst musste die 50-Tage-Linie und anschließend auch die 90-Tage-Linie aufgegeben werden. Nächste Anlaufzone ist nun die Horizontale bei 117,82 Euro. Knapp darunter verläuft der GD200 bei 116,67 Euro.
Dabei dürften die Auswirkungen auf die Geschäfte des deutschen Software-Entwicklers aus Walldorf längst nicht so dramatisch sein, wie für Firmen, die größtenteils in China produzieren. Allerdings hat das SAP-Management auch hier verschärfte Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Wie das Handelsblatt berichtete, hatte das Unternehmen Mitarbeiter, die sich in den betroffenen Gegenden in Italien aufgehalten haben, dazu verdonnert, mindestens 14 Tage von zu Hause aus zu arbeiten. Die Auswirkungen auf das Geschäft schätzt SAP selbst als eher gering ein.
Trotz des schwierigen Marktumfelds befindet sich SAP in guter fundamentaler Verfassung. Erst jüngst hatte der Softwarekonzern ein neues Aktienrückkaufprogramm und eine Dividendenerhöhung angekündigt. Rein charttechnisch betrachtet, ist nach dem Fehlausbruch allerdings erst einmal die Luft raus. Nun gilt es für die Bullen, die 200-Tage-Linie zu verteidigen. Investierten Anlegern wird geraten, weiterhin an Bord zu bleiben. Die SAP-Aktie befindet sich auch im Aktien-Musterdepot des AKTIONÄR. Dazu lesen Sie mehr in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR.