Der Walldorfer Software-Konzern war in den letzten Wochen stark unter die Räder gekommen. Der Grund waren enttäuschende Quartalszahlen, die den Kurs auf Talfahrt schickten. Vor allem Personalkosten und Übernahmen hatten auf das Ergebnis gedrückt. Die Finanzschulden summieren sich mittlerweile auf über 13,8 Milliarden Dollar. Doch Bill McDermott hat mit SAP noch sei einiges vor.
„Wir sind unseren Zielen absolut verpflichtet“, so der SAP-Chef. In Klartext bedeutet dies, dass die Margen bis 2023 um fünf Prozentpunkte und der Nettogewinn um 9,5 bis 12,5 Prozent erhöht werden sollen. Der Marktwert soll im besagten Jahr laut McDermott 250 bis 300 Milliarden Euro betragen.
Doch dazu muss der Konzern so langsam liefern. Eigentlich sollte die operative Rendite im laufenden Jahr bereits um einen Prozentpunkt gesteigert werden. Doch das muss wohl nach hinten verschoben werden. Finanzchef Luka Mucic rechnet ab 2020 mit „bedeutenden Schritten“.
Charttechnische Situation
Auch das Chartbild trübt sich aktuell etwas ein. Wichtige Widerstandszonen im Bereich von 109,90 Euro stehen bevor. Sollte diese Unterstützung nicht standhalten, so könnte es schnell in Richtung 200-Tage-Linie gehen, die bei 101,16 Euro verläuft.
SAP immer noch der Star im DAX
Was heißt das nun konkret? Langfristig orientierte Anleger können gelassen bleiben. Während an-dere Großkonzerne aus dem DAX reihenweise Gewinnwarnungen rausgegeben haben, ist man bei SAP davon noch meilenweit entfernt. Vor allem die Cloud-Strategie der Walldorfer macht einen soliden Eindruck, die dem Konzern noch starkes Wachstum bescheren dürfte.
Nach dem fulminanten Anstieg in der ersten Jahreshälfte sind kurzfristige Kursschwächen ganz normal. SAP ist im Branchenvergleich mit einem KGV von rund 19 immer noch am günstigsten bewertet. Der Konkurrent Salesforce bringt es auf ein gut doppelt so hohes KGV. Für investierte Anleger heißt es dabeibleiben.