Der Softwareriese aus Walldorf wurde seit seinem Quartalsbericht in dieser Woche von einem deutschen Vorzeigeunternehmen zu einem Problemkind. Jedenfalls was die Kursverluste anbetrifft. Der Drawdown seit dem September-Hoch beläuft sich auf rund 37 Prozent. DER AKTIONÄR findet dennoch gute Gründe für den Einstieg beim SAP-Papier.
Strategie im Kern richtig
Der genaue Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass diese zwar glanzlos ausfielen, jedoch nicht so schlecht, um so einen Crash bei der Aktie zu rechtfertigen. So erscheint die Fokussierung des Managements auf die Cloud langfristig eine richtige Strategie zu sein. Zumal dies dem Wunsch vieler Kunden entspricht.
Schaut man auf Cloud-Giganten wie Adobe oder Salesforce, dann haben diese bereits komplett auf Cloud umgestellt, was sich im hervorragend laufenden operativen Geschäft beider Unternehmen widerspiegelt. SAP führt lediglich 72 Prozent von Erlösen in diesem Jahr auf planbare Umsätze (Cloud) zurück. Das ist also noch deutlich ausbaufähig.
Bullishe Analysten
Das Gros der Analysten bleibt trotz des Abverkaufs bullish. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten auf Sicht der kommenden zwölf Monate liegt bei 128,31 Euro – gut 38 Prozent Aufwärtspotenzial. Insgesamt empfehlen 24 Analysten die Aktie zum Kauf, 9 empfehlen das Papier zu halten und nur vier raten zum Verkauf.
Günstige Bewertung und Dividendengarant
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei SAP war in den vergangenen Monaten relativ hoch. Nun gibt es die Aktie wieder zu einer Bewertung, die ungefähr dem historischen Durchschnitt entspricht (21er-KUV liegt aktuell bei 3,93). Dazu kommt, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit kontinuierlichen Dividendenerhöhungen glänzen konnte. Daran dürfte sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern.
Aus charttechnischer Sicht bietet sich der Kauf der SAP-Papiere nach wie vor nicht an. Langfristig ist die Aktie aber aus den oben erwähnten Gründen wieder interessant. Anleger mit dem langfristigen Zeithorizont können daher beim SAP-Papier wieder zuschlagen.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.