Nach schwachen Zahlen ist die Salzgitter-Aktie bereits am Mittwoch zweistellig eingebrochen. Am Donnerstag setzt sich diese Talfahrt ungebremst fort. Im schwachen Marktumfeld verliert der SDAX-Titel erneut zweistellig. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Stahlbranche schwindet wieder mehr und mehr.
Die wieder zunehmenden Konjunktursorgen treffen die ohnehin kriselnden Stahlkonzerne natürlich hart. Sollte sich der Handelskrieg wieder verschärfen, käme ein weiterer Belastungsfaktor hinzu. Die Überkapazitäten bleiben derweil im Markt, gleichzeitig steckt die Autobranche als einer der wichtigsten Kunden nach wie vor in einer tiefen Krise.
Salzgitter will sich durch die Corona-Krise zwar nicht von der langfristigen Strategie abbringen lassen. Investitionen sollen weiter getätigt werden, beim Weg zu einer klimafreundlicheren Stahlerzeugung sieht sich der Konzern dank des frühzeitigen Erwerbs von CO2-Zertifikaten gut aufgestellt. Dennoch dürfen die Verluste nicht zum Dauerzustand werden, zumal auch der freie Barmittelzufluss deutlich gelitten hat. Durch die Corona-Pandemie dürfte sich die Situation hier im zweiten Quartal weiter zuspitzen.
Die Probleme der Stahlbranche sind vielfältig. Salzgitter kann sich davon nicht abkoppeln. Das schwache Chartbild spricht weiter gegen einen Einstieg. Anleger sollten die Branche noch immer meiden.