Der SAP-Rivale Salesforce hat die erste Preiserhöhung seit sieben Jahren angekündigt. An der Wall Street sorgt die Nachricht für Euphorie bei den Anlegern – die Aktie klettert als zweitbester Dow-Jones-Wert um 3,6 Prozent. Aus diesem Grund dürfte die Salesforce-Strategie jedoch nur bedingt als Blaupause für SAP dienen.
Seit der letzten Preiserhöhung hat Salesforce laut eigenen Angaben 22 neue Versionen und Tausende neuer Funktionen – darunter aktuelle generative KI-Innovationen – seiner Software-Dienste herausgebracht und mehr als 20 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Viel Geld, dass sich der Konzern nun durch die Preiserhöhung zurückholt. Im Schnitt steigen die Preise für Sales Cloud, Service Cloud, Marketing Cloud, Industries und Tableau um neun Prozent. Die neuen Listenpreise gelten für Neu- und Bestandskunden weltweit ab August 2023.
An der Wall Street kommt die Nachricht gut an: Für die Salesforce-Aktie geht es um rund 3,8 Prozent nach oben. Aus charttechnischer Sicht kratzt das Papier damit am Widerstand in Form der 222-Dollar-Marke.
Während die Preiserhöhung für Salesforce positiv ist, dürfte sich SAP schwer tun, die Strategie 1:1 zu übernehmen. Grund: Der Walldorfer Softwareriese fährt eine ganz andere Preisstrategie und hat mit seiner letzten Preiserhöhung zum Jahresanfang eine automatische Preiserhöhung eigeführt. Für SAP-Kunden wird es nun mehr jedes Jahr um 3,3 Prozent teurer. Aus Sicht des AKTIONÄR bleiben beide Aktien ein Kauf.