Die Freude über den bestandenen Atom-Stresstest währte nicht lange – nach der kräftigen Erholung am Montag ging es für die RWE-Aktie am Dienstag wieder mehr als fünf Prozent nach unten. Grund dafür war auch das geteilte Echo der Analysten.
So sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs weiterhin großes Kurspotenzial für den Energieversorger. Analystin Deborah Wilkens bestätigte deshalb ihre Kaufempfehlung für das RWE-Papier mit einem Kursziel von 21 Euro. Nun, da das Ergebnis des Stresstests vorliegt, bestehe endlich Klarheit in der Frage der Rückstellungen für etwaige Atomkosten-Risiken, so die Expertin.
Auch das Analysehaus S&P Capital IQ hat sich positiv geäußert. Analyst Ahmad Halim hat die RWE-Aktie von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 11,50 auf 15 Euro angehoben. Die Ergebnisse sollten auch mit Blick auf die unter Druck stehenden Kreditratings für Erleichterung sorgen, schrieb der Experte. Halim rechnet mit einer Neubewertung der Aktie, auch wenn das Stromerzeugungsgeschäft ein Belastungsfaktor bleibe.
Kepler Cheuvreux: „Aktie verkaufen“
Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben die Aktie von RWE nach der jüngsten Kursrallye dagegen wieder auf die „Least Preferred List“ der europäischen Versorger gesetzt und die Einstufung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 10 Euro belassen. „Wir raten, RWE und E.on zu verkaufen“, so Analyst Ingo Becker.
Nach dem auf und ab der letzten Tage sehen frühe Prognosen den DAX-Titel am Mittwoch nahezu unverändert. Wegen der ungewissen Zukunftsaussichten bleibt der AKTIONÄR bei der Empfehlung, die Aktie zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)