Einen Tag vor der Präsentation der Jahresbilanz am morgigen Dienstag (8. März) hat RWE den Abbau von etwa 2.500 Stellen bei der britischen Tochter Npower bestätigt. Zuvor hatte der TV-Sender Skynews darüber berichtet hatte. Die RWE-Aktionäre scheint derweil der Mut zu verlassen.
Wegen massiver Probleme mit Abrechnungssystemen hatte Npower im vergangenen Jahr teils keine Rechnungen erstellen können. Mehrere hunderttausend Kunden verließen daraufhin den Versorger. Ende August 2015 hatte RWE deshalb das Spitzenmanagement ausgetauscht. Für die ersten drei Quartale wies das Unternehmen in Großbritannien zuletzt ein betriebliches Minus von 66 Millionen Euro aus.
Nur ein Problem von vielen
Auch wenn britische Gewerkschafter nun gegen die Entscheidung Sturm laufen: Für RWE ist das kriselnde Geschäft auf der Insel nur eine von vielen Baustellen. Bei der morgigen Bilanzpressekonferenz wird Konzernchef Peter Terium neben den bereits bekannten Milliardenabschreibungen weitere unerfreuliche Kennzahlen präsentieren müssen.
Zudem rumort es unter den kommunalen Aktionären, die wegen der gestrichenen Dividende in diesem Jahr leer ausgehen werden. Auch die Finanzierung des milliardenschweren Atomausstiegs ist nach wie vor in der Schwebe – mit konkreten Vorschlägen der Atom-Kommission wird nicht vor April gerechnet. Zu allem Überfluss steckt RWE auch noch mitten in der Konzernaufspaltung, die das Unternehmen noch mindestens bis Ende des Jahres in Atem halten wird.
Kein Kauf!
Vieles davon dürfte bekannt und eingepreist sein. Trotzdem halten sich die Anleger am Montag vor den Zahlen zurück. Wohl wissend, dass die Versorger zuletzt immer wieder für eine böse Überraschungen gut waren. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Empfehlung, die RWE-Aktie zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)