Im äußerst schwachen DAX kann sich die RWE-Aktie am Mittwoch noch verhältnismäßig gut behaupten. Wegen der gestrichenen Dividende droht Konzernchef Peter Terium von Seiten der kommunalen Aktionäre allerdings Ärger.
Nicht nur die Tatsache, dass die Dividende gestrichen wurde, bringt die kommunalen RWE-Aktionäre auf die Palme – auch die Art und Weiße, wie der Versorger die Entscheidung kommuniziert hat, stößt auf heftige Kritik. Denn der kriselnde Energieriese hatte die Entscheidung in der Vorwoche per Adhoc-Meldung bekanntgegeben – ohne die turnusgemäße Aufsichtsratssitzung am 3. März abzuwarten. Entsprechend hatten die Kommunalvertreter keine Möglichkeit zur Mitsprache.
„Das war schlechter Stil und unglaublich vertrauenszerstörend“, sagte Ernst Gerlach, Geschäftsführer des Verbandes der kommunalen RWE-Aktionäre (VKA). Die Vertreter der Kommunen, die immerhin gut ein Viertel der Anteile halten und vier Aufsichtsratsmitglieder stellen, wollen nun ausgelotet, ob sich eine Dividendenzahlung bei der Hauptversammlung am 20. April doch noch durchsetzen lässt. Außerdem stünde zur Diskussion, RWE-Chef Terium geschlossen die Entlastung zu verweigern.
Die Spannung steigt
Während sich die angespannte Lage zwischen kommunalen Aktionären und RWE-Vorstand zuspitzt, geht das Warten auf die Vorschläge der Atom-Kommission zur Finanzierung der Folgekosten für den Atomausstieg weiter. Als wahrscheinlich gilt derzeit ein Fonds, in den die klammen Energiekonzerne einen Teil ihrer Milliardenrückstellungen einzahlen sollen.
Nach dem kräftigen Kursrutsch in der vergangenen Woche konnte sich die RWE-Aktie wieder etwas stabilisieren. Trotz Verlusten performt der Versorger-Titel am Mittwoch besser als der DAX. Wegen der unklaren Zukunft von RWE bleibt DER AKTIONÄR aber bei seiner Empfehlung, die Aktie zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)