Die Aktie des Versorgers RWE zählt am Montag zu den stärksten Werten im DAX. Im freundlichen Marktumfeld profitiert der Titel nach den deutlichen Verlusten in den vergangenen Monaten von Aussagen des neuen Vorstandsvorsitzenden Rolf Martin Schmitz. Der nahm Stellung zur aktuellen wirtschaftlichen Situation bei RWE im Hinblick auf die Kosten für die Lagerung des Atommülls.
6,8 Milliarden Euro soll RWE in den staatlichen Fonds zur Finanzierung der atomaren Endlagerung einzahlen. Laut Schmitz kann der Konzern die gesamte Zahlung auf einen Schlag leisten. Eine Ratenzahlung sei nicht nötig, nachdem man im Oktober 2,6 Milliarden Euro durch den Börsengang der Ökostromtochter Innogy erlöst hatte.
Kritisch nahm Schmitz Stellung zu möglichen Mindestpreisen für CO2. Seiner Meinung nach könnten die Klimaschutzziele auch so erreicht werden, außerdem hätten Mindestpreise keinen zusätzlichen Effekt. Bei RWE herrsche aber dennoch Aufbruchstimmung. Die wieder etwas gestiegenen Strompreise und der anhaltend hohe Anteil der konventionellen Stromerzeugung von noch immer über 65 Prozent machen Mut für die Zukunft von RWE. Zudem würden hohe Dividenden der Tochter Innogy winken.
Kein Kauf
Eine schnelle Zahlung der Kosten für die Atommülllagerung wäre zu begrüßen. Bei RWE stellt sich dennoch die Frage, wie es in Zukunft weitergeht. Das konventionelle Stromgeschäft bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Anleger, die in der Branche investieren wollen, setzen eher auf die Tochter Innogy, die starke Dividenden und weniger Risiken bietet.
(Mit Material von dpa-AFX)