Um seine hohe Verschuldung zu reduzieren, will der Energiekonzern RWE Medienberichten zufolge Unternehmensteile in Ägypten verkaufen. Der Verkauf soll über zwei Milliarden Euro einbringen, dürfte aber nur ein erster Schritt im Rahmen des groß angelegten Konzernumbaus sein.
Wie mehrere Agenturen und Medien unter Berufung auf mit dem Vorgang unterrichtete Personen berichten, plant RWE einen Teilrückzug aus Ägypten. Demnach sollen die ägyptischen Tätigkeiten der Öl- und Gasfördertochter RWE Dea zum Verkauf stehen. Ein Verkauf könnte Experten mehr als zwei Milliarden Euro in die Kassen des deutschen Energieversorgers spülen.
Elf Milliarden Euro sollen her
Ganz überraschend kommen die Gerüchte nicht. Wie Konkurrent E.on hat auch RWE einen massiven Konzernumbau angekündigt. Bis Ende 2013 sollen Beteiligungen im Gesamtwert von bis zu elf Milliarden Euro abgestoßen werden. Bisher sind davon erst 1,5 Milliarden Euro abgearbeitet. Neben den Tätigkeiten in Ägypten sollen unter anderem RWE Dea-Aktivitäten in der Nordsee zur Disposition stehen.
Herausforderungen erkannt
Beim Verkauf der Ägypten-Geschäfte handelt es sich bisher nur um Gerüchte. RWE selbst hat sich dazu noch nicht geäußert. Unabhängig davon hat der Energieversorger aber die Herausforderungen der Energiewende erkannt. Der unter Buchwert notierende Aktienkurs spiegelt ein zu negatives Szenario wider. Für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont sollte sich ein Investment nicht nur wegen der Dividendenrendite von rund sieben Prozent auszahlen.