RWE treibt den Börsengang seiner neuen Tochter Innogy weiter voran. Gestern legte der Versorger die Preisspanne für die Aktien auf 32 bis 36 Euro je Stück fest. Die Innogy-Titel sollen in Deutschland und Luxemburg angeboten werden. Das Gesamtvolumen der Platzierung liegt bei bis zu fünf Milliarden Euro.
Blackrock hat sich vorab ein Volumen von 940 Millionen Euro gesichert. "Wir starten jetzt mit dem Endspurt für den Börsengang von innogy", sagte RWE-Chef Peter Terium. Angeboten werden sollen gut 55,55 Millionen neue Aktien aus einer noch durchzuführenden Innogy-Kapitalerhöhung. Zudem sollen Aktien aus dem Bestand einer RWE-Tochter im Volumen von bis zu insgesamt 83,3 Millionen angeboten werden. Das Basisvolumen liege hier bei 45,45 Millionen Aktien. Terium sprach von einem hohen Interesse an Innogy-Aktien.
RWE bleibt Großaktionär
Die Erlöse aus der geplanten Kapitalerhöhung von rechnerisch bis zu zwei Milliarden Euro will Innogy für Wachstumsinvestitionen nutzen. Der Mutterkonzern RWE wiederum macht durch den Verkauf von Innogy-Bestandsaktien Kasse. Rein rechnerisch fließen RWE im allerbesten Fall nun bis zu drei Milliarden Euro zu. Dieses Geld will der Konzern unter anderem nutzen, um seine Verpflichtungen beim Rückbau der Atomkraftwerke zu erfüllen. RWE dürfte nach Abschluss der Transaktion mit mindestens 75 Prozent der Anteile Mehrheitsaktionär bei Innogy bleiben. Auch langfristig will RWE die Mehrheit an der Tochter halten und von deren Dividende profitieren.
Börsenwert von 20 Milliarden Euro?
Wie E.on spaltet auch RWE seine Geschäfte auf und wagt einen radikalen Umbau: Während E.on Ökoenergien, das Netzgeschäft sowie Kundenlösungen im Hauptkonzern behält und die Kraftwerke in der Tochter Uniper an die Börse gebracht hat, macht es RWE umgekehrt: Großkraftwerke und Handel bleiben in der "alten" RWE. Die Erneuerbaren, Netze und Vertrieb kommen in den Ableger Innogy. Dieser kommt nun auf eine Marktkapitalisierung von bis zu 20 Milliarden Euro.
Bei Innogy werden nach Abschluss der Umstrukturierung voraussichtlich rund 40.000 der insgesamt rund 60.000 Mitarbeiter des RWE-Konzerns beschäftigt sein. Entsprechend der jetzigen Aufteilung hätte die Tochter für das Jahr 2015 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 4,5 Milliarden Euro verbucht, der gesamte RWE-Konzern inklusive Tochter hatte sieben Milliarden gemeldet. Für das laufende Jahr strebt der Gesamtkonzern ein Ebitda von 5,2 bis 5,5 Milliarden Euro an.
Innogy könnte interessant werden
Während DER AKTIONÄR derzeit sowohl für die Aktien von E.on und der Tochter Uniper eher wenig optimistisch ist, erscheint die RWE-Tochter Innogy relativ attraktiv. Denn dieses Unternehmen fokussiert sich auf das zukunftsträchtige Geschäft, will einen großen Teil des Gewinns als Dividende ausschütten und muss im Gegensatz zu E.on nicht für Atomrisiken geradestehen. Die Aktie wäre eine genaueren Blick wert.
(Mit Material von dpa-AFX)
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