Schlechte Nachrichten für RWE. Der angestrebte Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea scheint zu platzen. Nachdem das Geschäft mit einer Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman bereits als fast sicher galt, droht nun ein heftiger Rückschlag. Die britische Regierung will den Deal laut Financial Times blockieren.
Da es sich bei der Investorengruppe LetterOne um einen in der EU ansässigen Investor handelt, hatte die Bundesregierung dem heiklen Geschäft bereits im August zugestimmt hat. Nun hängt die Umsetzung einzig von der Regierung in London ab. Diese hat ein Mitspracherecht, da auch Förderprojekte in Großbritannien betroffen sind. Angesichts der verschärften Sanktionen gegen Russland sei der britische Energieminister Ed Davey „nicht geneigt, dem Verkauf zuzustimmen.
Trotz der Probleme erklärten RWE und die Investorengruppe in der Financial Times, dass der Verkaufsprozess weiter laufe. Das Scheitern der 5,1 Milliarden Euro schweren Transaktion wäre für den hochverschuldeten und von der Energiewende schwer getroffenen RWE-Konzern ein heftiger Schlag. Das Unternehmen hatte bislang das Ziel, das Geschäft noch in diesem Jahr abzuschließen.
Abwarten
Die Schwierigkeiten beim Verkauf von Dea verdeutlichen die bisherige Einschätzung des AKTIONÄR: In der Versorgerbranche ist RWE nur zweite Wahl. Der DAX-Konkurrent E.on ist für die Energiewende besser aufgestellt und punktet mit einer attraktiven Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent. Auch bei E.on sollten Neueinsteiger im schwachen Marktumfeld aber vorerst abwarten. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 11,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)