Erstmals nach der Abspaltung des Zukunftsgeschäfts in der Tochter Innogy kamen am Donnerstag bei RWE die Anleger zur Hauptversammlung zusammen. Der neue Konzernchef Rolf Martin Schmitz musste dabei auf ein schwieriges Jahr mit Milliardenverlusten zurückblicken. Für das laufende Geschäftsjahr stellt er aber wieder eine Dividende in Aussicht.
Aufgrund der milliardenschweren Abschreibungen müssen die Stammaktionäre von RWE für das abgelaufene Geschäftsjahr zum zweiten Mal in Folge auf eine Ausschüttung verzichten. Vor allem für die kommunalen Aktionäre hat die Dividende jedoch eine große Bedeutung. „Wir wollen für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von 50 Cents je Stamm- und Vorzugsaktien zahlen", bekräftigte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz deshalb. Auch in den Folgejahren soll dieses Niveau mindestens gehalten werden.
Schmitz wies zudem Befürchtungen zurück, dass RWE die Dividenden womöglich aus der Substanz zahlen würde. Die geplanten Ausschüttungen würden operativ verdient, betonte er. Für das laufende Jahr wird jetzt ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) zwischen 5,4 und 5,7 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der bereinigte Nettogewinn soll zwischen 1,0 und 1,3 Milliarden Euro liegen. Vor allem die Ökostromtochter Innogy und das Handelsergebnis sollen sich dabei positiv auswirken. Bei der konventionellen Stromerzeugung dürfte das Ergebnis dagegen zurückgehen.
Sehr spekulativ
Mit dem Fokus auf die konventionellen Kraftwerke muss RWE erst beweisen, dass es langfristig eine Zukunft gibt. Die Dividendenaussicht ist nun positiv. Zudem betonte Schmitz, dass es nicht geplant sei, weitere Innogy-Anteile zu verkaufen. Die Tochter garantiert RWE finanzielle Überlebensfähigkeit. Aktuell treibt nach wie vor die Hoffnung auf steigende Strompreise die Aktie an. Ein Investment bleibt allerdings hochspekulativ.