Nach schwierigen Tagen hat sich die Aktie von RWE zum Wochenende wieder etwas erholt. Schwung gaben Aussagen von Konzernchef Rolf Martin Schmitz. Er hat Übernahmen in Aussicht gestellt und auch zur Beteiligung Innogy Stellung genommen. Alle Optionen werden auf den Prüfstand gestellt.
Aktuell ist RWE noch abhängig von den Dividenden Innogys. Zudem ist laut Aufsichtsratsbeschluss bislang lediglich ein Abverkauf bis auf 51 Prozent möglich. Das ist für Schmitz aber nicht in Stein gemeißelt. Innogy sei eine reine Finanzbeteiligung. „Wir sind mit den Erträgen hochzufrieden. Doch man muss langfristig auch beachten, dass in dieser Abhängigkeit ein großes Klumpenrisiko liegen kann“, so der RWE-Chef in der FAZ. „Wenn es strategisch sinnvoll ist, den Innogy-Anteil zu vermindern, um ein breiteres Finanzportfolio aufzubauen, werden wir das prüfen.“
Am Montag steht derweil ein wichtiger Termin für RWE an. Die Zahlung von knapp sieben Milliarden Euro an den Kernenergiefonds der Bundesregierung wird dann fällig. Der Konzern kauft sich dafür von der weiteren Verantwortung für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls frei. „Das war eine teure, aber auch eine kluge Lösung. Die Schützengräben sind wieder zugeschüttet worden, es ist neues Vertrauen entstanden. Das sollte auch in der Diskussion über die Zukunft der Kohleverstromung für mehr Rationalität sorgen“, hofft Schmitz.
Für Mutige
Mit der Sonderdividende dürfte RWE die gebeutelten Kommunen beruhigt haben. Ein Verkauf von Innogy-Anteilen ist jederzeit möglich, falls beispielsweise Geld für eigene Übernahmen benötigt wird, dank der hohen Dividenden besteht aber kein Zwang dazu. Die Hoffnung auf steigende Strompreise und ein möglicher Kapazitätsmarkt sorgen ohnehin für Fantasie. Mutige bleiben mit einem Stopp bei 15,00 Euro dabei.