Nach den negativen Aussagen von Henri Proglio, dem Chef des französischen Energieerzeugers EDF, zählt die RWE-Aktie am Freitag erneut zu den schwächsten Werten im DAX. Das Analysehaus Independent Research hat die Einstufung für RWE dementsprechend auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 27 Euro belassen.
Ursache für das negative Votum von Analyst Sven Diermeier sind die zunehmend unsicheren Erfolgsaussichten für den Verkauf der Tochter Dea. Er rechne allerdings nicht damit, dass die gesamte Transaktion an den britischen Aufsichtsbehörden scheitere, so Diermeier. Möglich wäre ein Nachlass auf den Kaufpreis oder eine Herausnahme der britischen Aktivitäten aus der Transaktion. RWE plant, die Tochtergesellschaft an den russischen Oligarchen Michail Fridman zu verkaufen
Schwaches Bild
Charttechnisch hat sich die Lage bei RWE derweil weiterhin eingetrübt. Seit dem Bruch der horizontalen Unterstützung bei 30 Euro haben die Bären das Ruder in die Hand genommen. Inzwischen ist der Kurs auch unter die wichtige 28-Euro-Marke gefallen. Es droht nun ein zügiger Abverkauf bis in den Bereich von 26,50 Euro. Erst dort wartet eine massive Unterstützung, an der sich ein nachhaltiger Boden ausbilden könnte.
Zweite Wahl
In der Versorgerbranche ist RWE nach wie vor nur zweite Wahl. Der Konkurrent E.on ist für die Energiewende besser aufgestellt und punktet mit einer attraktiven Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent. Im schwachen Gesamtmarkt sollten Anleger mit einem Neueinstieg aber auch bei E.on abwarten, bis sich die Stimmung wieder aufhellt. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 11,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)