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03.07.2024 Michael Schröder

Rücksetzer überzogen: Bewertung und Orderbuch sprechen bei dieser Aktie für eine Gegenbewegung

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Aumann

Die Aumann-Aktie hat in der vergangenen Woche Federn lassen müssen. Nachrichten von Seite des Unternehmens gab es keine. Vielmehr wurde die Aktie des Spezialisten für Automatisierungslösungen für die Elektromobilität in Sippenhaft genommen, nachdem Manz eine Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht hat.


Nachdem der Wachstumsmotor bei Manz weiter kräftig stottert, hat der Vorstand hat nach einer Neubewertung der Geschäftssituation die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Der Rückgang betrifft dabei in erster Linie das Segment Mobility & Battery Solutions.

Ein Blick auf die jüngsten Zahlen zeigt bei Aumann ein anderes Bild. Die Gesellschaft kann dank prall gefüllter Orderbücher bei steigenden Umsätzen die Marge kontinuierlich steigern.

Berenberg-Analystin hat Aumann Yasmin Steilen zeigt sich dennoch etwas pessimistischer als bisher. Geringere E-Auto-Zulassungen sowie die Unsicherheit über das künftige EU-Parlament steigerten die Risiken für Investitionsverzögerungen, so Steilen. Hier habe sich daher das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken verschlechtert. Steilen hob aber den rekordhohen Auftragsbestand und die grundsolide Finanzlage positiv hervor. Am Ende hat sie ihre Einschätzung von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 22 auf 17 Euro gesenkt.

Die genannten Unsicherheiten sollte man zwar nicht ausblenden. Doch die Zahlen von Aumann sprechen derzeit eine andere Sprache – insbesondere mit Blick auf die Orderbücher und die Margen.

Im Detail wurde der Geschäftsjahr 2023 sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis leicht oberhalb der zuvor bereits angehobenen Prognose abgeschlossen. Der Umsatz wuchs um 34,5 Prozent auf 289,6 Millionen Euro. Gleichzeitig konnte das EBITDA um 136,5 Prozent auf 20,6 Millionen Euro signifikant verbessert werden, was einer EBITDA-Marge von 7,1 Prozent entspricht.

Dieser positive Trend hat sich bei dem Spezialisten für Automatisierungslösungen für die Elektromobilität in den ersten Monaten des laufenden Jahres bisher fortgesetzt. Besonders wichtig: Der Auftragsbestand wurde im ersten Quartal um 13,5 Prozent auf knapp 314 Millionen Euro gesteigert (Book-to-Bill Ratio:1,2). Der Auftragsbestand erreicht damit nicht nur erneut einen Höchstwert in der Unternehmensgeschichte, sondern bildet ein mehr als solides Fundament für das in Aussicht gestellte prognostizierte Umsatz- und Ergebniswachstum:

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand ein Umsatzwachstum auf über 320 Millionen Euro bei einer EBITDA-Marge von neun bis elf Prozent. Damit könnten am Ende ein EBITDA von mehr als 32 Millionen Euro und ein Gewinn je Aktie von mehr als 1,15 Euro zu Buche (Vorjahr: 0,64 Euro) stehen.

Das KGV würde auf günstige 12 fallen. Dazu sitzt die Gesellschaft mit einem Börsenwert von 215 Millionen Euro auf Netto-Cash von rund 137 Millionen Euro. Über 60 Prozent der Marktkapitalisierung Börsenwerts sind bei Aumann also mit Cash hinterlegt. Cash-bereinigt würde das KGV im einstelligen Bereich liegen.

Aumann (WKN: A2DAM0)

Vor diesem Hintergrund erscheint der Rücksetzer deutlich überzogen. Belegt Aumann diese Einschätzung mit den Q2-Zahlen am 14. August, dann dürfte die Aktie bereits wieder deutlich höher notieren. Zumal auch ein weiteres Aktienrückkaufprogramm oder ein Zukauf der Muttergesellschaft MBB nicht völlig ausgeschlossen sind. DER AKTIONÄR hat den Rücksetzer genutzt, um im Real-Depot auf eine Gegenbewegung zu spekulieren.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Aumann befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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