Die Aktie des spanischen Energiekonzerns Repsol konnte zuletzt wieder deutlich Boden gut machen. So verhalf in dieser Woche der Verkauf von Vermögenswerten dem Kurs nach oben. Zudem gab es erneut gute Nachrichten vom Ölmarkt. So sind die Preise für Brent- und WTI-Öl gestiegen, da in den USA die Rohöllagerbestände unerwartet stark gefallen sind.
Die Rohölvorräte sanken in der vergangenen Woche um 3,3 Millionen auf 433,6 Millionen Barrel. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 2,0 Millionen Barrel gerechnet.
Indes tragen die Versuche einer schrittweisen Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin kaum Früchte. Während die USA als Vermittler mitteilten, beide Kriegsparteien würden eine sichere zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer garantieren, scherte Moskau mit einer Reihe von Bedingungen aus. Meldungen aus den Vereinigten Staaten und der Ukraine über eine Einigung hatten am Dienstag die Ölpreise noch zeitweise belastet. Russland ist ein wichtiges Ölförderland und Mitglied im Ölverbund Opec+.
Der Kreml teilte mit, eine solche Einigung könne erst nach Aufhebung vieler Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump schloss danach nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bewusst auf Zeit spielt.
Rohölexperten erwarten aber keine großen Auswirkungen durch eine Aufhebung der Sanktionen auf den Ölpreis und dementsprechend auch auf die Aktien von Produzenten wie Repsol. "Ein Szenario, in dem die Sanktionen aufgehoben werden, dürfte nicht zu einem signifikanten Anstieg des Ölangebots führen, da Russland in den letzten Jahren erfolgreich die Ölströme umgeleitet hat", sagte Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstratege bei der Bank ING in Singapur.
Repsol lockt derzeit mit einer stattlichen Rendite von knapp sieben Prozent. Zudem beläuft sich das KGV auf gerade einmal 5 und das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf lediglich 0,5 (für eine stets profitable Firma mit solider Bilanz rein ökonomisch betrachtet eigentlich nicht zu rechtfertigen). Da sich allmählich endlich auch das zuvor schwache Chartbild wieder aufhellet, können Mutige zugreifen. Der Stoppkurs sollte auf 10,30 Euro nachgezogen werden.
Enthält Material von dpa-AFX