Die Aktien von Energiekonzernen wie Chevron oder Repsol konnten im heutigen Handel zwischenzeitlich wieder etwas Boden gut machen. Denn die Ölpreise sind am Donnerstag merklich gestiegen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 78,88 US-Dollar. Das waren 2,08 Dollar mehr als noch am Mittwoch.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate zur Lieferung im Februar stieg um 2,30 Dollar auf 72,65 Dollar. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern rückt aktuell die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten offenbar wieder etwas stärker in den Blickpunkt der institutionellen Investoren. So ist etwa am Donnerstag ein griechischer Tanker unter der Flagge der Marshallinseln von Unbekannten im Persischen Golf gekapert worden. Die Reederei bestätigte den Zwischenfall, ohne dass sie bislang weitere Details nennen konnte.
In den letzten Wochen hatten Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer immer wieder die Sorge vor einer Unterbrechung der Öllieferungen geschürt und die Preise von Brent, WTI & Co häufig klettern lassen.
Vor diesem Hintergrund konnte auch der etwas überraschende Anstieg der Ölreserven in den USA die Ölpreise nicht belasten. Am Vortag war bekannt geworden, dass die Lagerbestände an Rohöl in den USA in der abgelaufenen Woche um 1,3 Millionen auf 432,4 Millionen Barrel erhöht worden sind. Im Vorfeld hatten Analysten hingegen eher mit einem Rückgang, im Durchschnitt wurde eine Verringerung von 0,1 Millionen Barrel erwartet.
Trotz des heutigen Anstiegs ist das Marktumfeld für die Energiekonzerne mittlerweile wieder etwas rauer als etwa noch 2022. Zwar ist das aktuelle Ölpreisniveau noch ausreichend, um Tag für Tag üppige Gewinne einzufahren, dennoch sollten die Entwicklungen auf dem Ölmarkt weiter im Auge behalten werden. Die sehr günstig bewertete Dividendenperle Repsol bleibt indes weiterhin attraktiv. Der Stopp sollte hier bei 11,60 Euro belassen werden. Bei Chevron drängt sich indes nach wie vor kein Kauf auf.
Mit Material von dpa-AFX