Zum Auftakt in die neue Handelswoche legen die Anteilscheine der beiden Energieriesen BP und Eni direkt zu. Dies dürfte auch daran liegen, dass die Ölpreise am Montag wieder leicht gestiegen sind. Sie haben damit einen Teil der Verluste der vergangenen Woche wettgemacht. Brent zur Lieferung im Dezember stieg am Vormittag um 39 Cent auf 73,45 Dollar.
Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im November legte um 48 Cent auf 69,70 Dollar zu. In der vergangenen Woche waren die Ölpreise noch deutlich gefallen, nachdem deutlich wurde, dass Israel wohl keine Ölanlagen im wichtigen Förderland Iran angreifen dürfte. Brent-Öl aus der Nordsee hatte etwa sechs Prozent an Wert verloren.
Zu Beginn der neuen Handelswoche wurden die Ölpreise durch weitere Maßnahmen Chinas zur Ankurbelung der lahmenden Konjunktur ein wenig gestützt. Chinas Notenbank stemmte erneut mit einer Zinssenkung gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute. Der einjährige Kreditzins und die entsprechende fünfjährige sogenannte Loan Prime Rate (LPR) wurden gesenkt. Der mittelfristige Zins mit der Laufzeit von fünf Jahren gilt als ein Schlüsselzins für Immobilienkredite in dem Land, das wegen der Ölimporte eine wichtige Rolle beim Handel mit dem Rohstoff spielt.
Die Internationale Energieagentur rechnet allerdings mit weiter sinkenden Preisen am Ölmarkt. "Sollte es im Nahen Osten nicht zu einer größeren Eskalation der Lage kommen, erwarte ich, dass die Ölpreise weiter unter Druck geraten", sagte Fatih Birol, Chef der IEA, am Montag in einem Interview mit Bloomberg TV. Als Gründe nannte er unter anderem das schnelle Wachstum der Fördermenge in Amerika
Die jüngsten Kursanstiege am Ölmarkt sollten nicht überbewertet werden, das Marktumfeld für Energieproduzenten wie Eni und BP dürfte sich nicht allzu rasch aufhellen. Dennoch bietet das aktuelle Preisniveau von Brent, WTI & Co den Firmen natürlich eine sehr gute Grundlage, um Tag für Tag satte Gewinne einzufahren. Die sehr günstig bewerteten Dividendenperlen BP und Eni sind daher für langfristig orientierte Anleger weiterhin kaufenswert. Die Stoppkurse sollten unverändert bei 11,90 Euro (Eni) beziehungsweise 3,50 Euro (BP) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX