Der Medien-Konzern ist recht glimpflich durch die Coronakrise gekommen. Mit Vorlage der Jahreszahlen vor einem Monat hieß es seitens der RTL Group, dass man mit weiter steigenden Werbeerlösen rechnet. Auch im Streaming sieht die Gruppe Wachstumschancen. Zudem rückt RTL in Deutschland sehr nah an den Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (G+J) heran.
Doch einer möglichen Fusion wurde nun zunächst eine Absage erteilt. Eine mögliche Verschmelzung des Zeitschriftenhauses Gruner+Jahr (unter anderem mit den Magazinen Stern und Geo) und dem TV-Konzern RTL stößt nach Informationen von Meedia auf Widerstand. Der Gesamtbetriebsrat des Hamburger Verlagshauses habe sich dagegen ausgesprochen, dass G+J seine Eigenständigkeit verliert.
Der Großverlag gehört auch zum Medien-Giganten Bertelsmann. Der Konzern setzt schon länger auf Synergien seiner Sparten.
Offiziell sei über eine Fusion noch nichts entschieden. Eine Prüfung werde erst im Sommer abgeschlossen sein, schreibt DWDL.de. Doch dass gerade Julia Jäkel ihren Posten als Chefin von Gruner + Jahr abgegeben habe und an die Spitze des Verlags nun jener Stephan Schäfer rücke, der zugleich auch Geschäftsführer Inhalte & Marken bei der Mediengruppe RTL ist, deute schon auf ein sehr weitgehendes Zusammenrücken an.
RTL-Gruppen-Chef Thomas Rabe, der auch Bertelsmann-Konzernchef ist, will RTL als "nationalen Champion" aufstellen, um sich so gegen zunehmende Konkurrenz etwa durch Google oder Netflix zu wehren. Während das europäische TV-Geschäft konsolidiert, will RTL den eigenen Markennamen weiter stärken.
Hape Kerkeling kommt zurück ins TV
RTL ist zudem kürzlich ein Coup gelungen: Der Entertainer Hape Kerkeling beendet nach mehr als sechs Jahren seine Bildschirmpause. Der 56-Jährige werde Hauptdarsteller einer Serie auf RTL. Zwei weitere Unterhaltungsformate seien für die RTL-Streaming-Plattform TVnow und die Sender RTL und Vox geplant. "Die Produktion des fiktionalen Projekts startet noch in diesem Jahr, die Ausstrahlungen sind für 2022 geplant", bestätigte RTL.
Zudem sollen die differierenden RTL-Logos in Ländern wie zum Beispiel Deutschland, Niederlanden, Belgien oder Kroatien vereinheitlicht werden. Und der Streaming-Dienst TVnow soll in RTL+ umbenannt werden.
Vor drei Wochen meldete die belgische Wirtschaftszeitung L'Echo jedoch, dass die RTL Group den Verkauf ihres Belgien-Geschäfts erwägt. Die Investmentbank JPMorgan sei beauftragt worden, einen solchen Schritt zu prüfen. Der Wert für die belgische Tochter könnte dem Bericht zufolge bei rund 300 Millionen Euro liegen.
Wird auch M6 verkauft?
Im Raum steht für die RTL-Gruppe nach wie vor auch eine mögliche Veränderung im zweitwichtigsten Markt Frankreich. Dort hält RTL an der börsennotierten TV-Gruppe M6 gut 48 Prozent. Medien spekulierten in den vergangenen Monaten über einen möglichen Verkauf. Rabe hatte dazu lediglich gesagt, man prüfe Optionen für den Kontrollanteil - "mit dem Ziel, Werte für unsere Aktionäre zu schaffen.
Die RTL-Aktie zeigt sich am Dienstag stabil bei 49,64 Euro. Seit August befindet sich der SDAX-Wert in einem intakten Aufwärtstrend.
Die Aktie der RTL Group bleibt haltenswert. DER AKTIONÄR hatte den SDAX-Wert vor zwölf Monaten zum Kauf empfohlen. Seitdem konnte die RTL-Aktie bereits rund 70 Prozent zulegen. Die Aussichten bleiben gut, auch charttechnisch betrachtet ist die RTL-Welt weiterhin in Ordnung.
Zudem bietet der Konzern eine gute Dividendenrendite von gut fünf Prozent. Der (virtuellen) Hauptversammlung am 28. April soll eine Dividende von 3,00 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Und immer wieder flammen auch Gerüchte über eine mögliche Fusion mit ProSiebenSat.1 Media auf...
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