Die RTL Group will ihre kürzlich fertiggestellte Firmenzentrale in Luxemburg verkaufen. Der Gewinn soll vor allem in den Ausbau des Video-Geschäfts fließen. Aus charttechnnische Sicht steht die RTL-Aktie kurz vor einem neuen Kaufsignal.
Wie das Branchenportal Meedia.de berichtet, soll der Verkauf des Gebäudekomplexes im Nordosten des Großherzogtums bereits im zweiten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Im Rahmen eines Sale-lease-back-Geschäfts will RTL das Hauptquartier anschließend zurückmieten. Ein Konzernsprecher habe das Vorhaben auf Anfrage bestätigt, den Namen des Käufers wolle RTL vor dem Abschluss des Deals aber nicht verraten.
Wie aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht von RTL-Großaktionär Bertelsmann hervorgeht, soll der Veräußerungserlös bei rund 154 Millionen Euro liegen und zu einem Gewinn von voraussichtlich 60 Millionen Euro führen. Anstatt Kapital in Gebäude zu binden, investiere RTL lieber in zukunftsträchtige Geschäfte der Total-Video-Strategie, so der Sprecher zur Begründung.
Gerade in der Medienbranche erfreuen sich Sale-lease-back-Geschäfte derzeit steigender Beliebtheit. Im vergangenen Jahr hatte das ebenfalls zu Bertelsmann gehörende Verlagshaus Gruner + Jahr die Zentrale im Hamburg verkauft und auch Axel Springer will möglichst noch in diesem Jahr Bürogebäude in Berlin veräußern.
Zukunftstrend Online-Video
Grundsätzlich kann sich der Entschluss zum Immobilienverkauf zugunsten des Ausbaus zukunftsträchtiger Geschäftsfelder durchaus lohnen. Schon jetzt ist RTL neben dem klassischen TV-Geschäft stark im Bereich Online-Video vertreten und hält unter anderem eine Mehrheitsbeteiligung an BroadbandTV, dem weltweit führende Multichannel-Network. In Zukunft dürfte das Geschäftsfeld jedoch weiter an Bedeutung gewinnen.
Aktie bliebt ein Kauf
Die RTL-Aktie kann am Donnerstagnachmittag fast ein Prozent zulegen und nähert sich damit dem seit rund zwei Jahren gültigen Abwärtstrend. Ein Ausbruch wäre ein Kaufsignal und dürfte dem Kurs Rückenwind für den Sprung über den Widerstand im Bereich von 46 Euro geben.
In Anbetracht des aussichtsreichen Chartbildes und einer stattlichen Dividendenrendite von rund 5,4 Prozent können Anleger hier weiterhin zugreifen.