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RTL Group an MDAX-Spitze: Stefan Raab sorgt für sattes Kursplus

RTL Group an MDAX-Spitze: Stefan Raab sorgt für sattes Kursplus
Foto: RTL/ Screenshot PK
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Martin Mrowka 16.09.2024 Martin Mrowka

"Sie haben mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte", sagte Stefan Raab auf der Pressekonferenz nach seinem verlorenen Boxkampf gegen Regina Halmich und meinte damit seine Rückkehr ins öffentliche Show-Business. Raab, der jahrelang den Konkurrenten ProSieben mit seinen Sendungen prägte, wird nun ein festes RTL-Gesicht. Das sorgt am Montag für Aufwind bei der RTL-Aktie.

Fast ein Jahrzehnt war Entertainer Stefan Raab von der Fernseh-Bildfläche verschwunden, nun ist er zurück. Der frühere 'TV total'- und 'Schlag-den-Raab'-Moderator, der von vielen Fans immer noch verehrt wird, trat am Samstag-Abend zu einem Box-Schaukampf gegen Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich an, RTL übertrug das Event live. Es stellte mit in der Spitze bis zu 7,54 Millionen TV-Zuschauern (bis zu 36,9 Prozent Marktanteil) alle anderen Primetime-Sendungen im deutschen Fernsehen in den Schatten.

Auf der Pressekonferenz im Anschluss dann die eigentliche Überraschung: Raab wird ein festes RTL-Gesicht. Im Rahmen eines Fünf-Jahres-Exklusiv-Vertrags seien unter anderem "verschiedene aufsehenerregende Primetime-Shows" geplant, teilte RTL mit. Raab selbst sagte, die RTL-Bosse seien vor ein paar Monaten auf ihn zugekommen. "Sie haben mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte", so Raab, der auch in seiner Live-Abwesenheit im TV mit seiner eigenen Produktionsfirma keinen Hunger leiden musste. "Sie können bei uns die Nummer zwei nach dem 'Bachelor' werden", so der 57-Jährige, der eigentlich seit 2015 im Ruhestand war.

Nun, er hat zugesagt. "Ich mach' wieder Shows", sagte der Entertainer Samstag-Nacht vor noch fast sechs Millionen Zuschauern in die Kamera. Die (erste) neue Sendung soll den Namen "#DGHNDMBSR" – Abkürzung von 'Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab' tragen und jeden Mittwoch um 20.10 Uhr beim Streamingdienst RTL+ laufen. Angeblich zahlt RTL für den Vertrag mit der Produktionsfirma von Raab über 90 Millionen Euro.

Es handele sich sozusagen um "die erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt", formulierte es Raab. Darin sei alles zu sehen, was er beherrsche. Unter anderem werde er auch das Geschehen der Woche "sezieren". Jede Woche werde es eine Million Euro zu gewinnen geben – was Raab aber verhindern wolle. (Ein Werbe-Clip zeigt Teile des Studios.)

Der Streaming-Dienst von RTL dürfte profitieren, Raab könnte als (ehemaliger) Quotengarant für neuen Schub sorgen. Per Ende Juni 2024 konnte die Gruppe die Anzahl ihrer Streaming-Abonnenten bereits auf 6,3 Millionen steigern. Beim Streaming-Umsatz konnte RTL allein im Q2 gegenüber Vorjahr ein Plus von 41 Prozent vermelden – von 61 auf 86 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der RTL Group stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 1,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro, getrieben durch höhere TV-Werbe- und Streaming-Umsätze. 

Die Ankündigung der neuen Raab-Show bei RTL+ sorgt auch an der Börse für gute Laune. Die im Mittelwerte-Index MDAX enthaltenen Aktien der RTL Group gewinnen am Montag-Vormittag zeitweilig rund drei Prozent auf 30,40 Euro – der höchste Stand seit Juli (siehe Chart). Die Aktie von Erzkonkurrent ProSiebenSat.1 Media verliert gleichzeitig auf 5,29 Euro.

RTL Group seit Anfang 2022 (in Euro, Xetra)
TradingView
RTL Group seit Anfang 2022 (in Euro, Xetra)

Mit dem Kursanstieg hat sich die RTL-Aktie von ihrem GD50 nach oben gelöst, gleichzeitig mit dem Verlassen einen mittelfristigen Abwärtstrends ein erstes Kaufsignal gegeben. Nun warten bei knapp 31 Euro und beim GD200 (aktuell 31,45 Euro) weitere Chart-Hürden. 

Die Zukunft des Fernsehens liegt im kostenpflichtigen Streaming. Doch RTL plant weitere Showformate, die auch bei RTL im Free-TV laufen sollen. Der Raab-Coup dürfte der RTL Group jedenfalls neue (und alte) Zuschauer bescheren und könnte mittelfristig auch den Aktienkurs nachhaltig beflügeln. Noch dümpelt der Kurs jedoch nahe Mehrjahres-Tiefen. DER AKTIONÄR rät, mit größeren Käufen auf das Überwinden der 200-Tage-Linie zu warten.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: RTL Group.

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