Die Ölpreise sind am Montag mit moderaten Aufschlägen in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 69,09 US-Dollar. Das waren 37 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 40 Cent auf 66,72 Dollar.
Schon seit längerem profitieren die Erdölpreise von der Aussicht auf eine Zug um Zug anziehende Nachfrage. Ausschlaggebend ist die wirtschaftliche Erholung vor allem in den USA, China und weiten Teilen Europas. Dagegen verschlechtern sich mit neuen Corona-Wellen die Perspektiven in Teilen Asiens und Südamerikas.
In diesem Umfeld wollen die Ölminister des Verbunds Opec+ am Dienstag über ihre Förderpolitik beraten. Analysten gehen davon aus, dass die Politik einer schrittweisen Produktionsausweitung fortgesetzt wird. Als problematisch für den Verbund könnte sich eine Einigung im Streit über das iranische Atomabkommen herausstellen, da in diesem Fall geringere Sanktionen und ein steigendes Ölangebot aus Iran möglich werden.
Steigende Ölpreise sollten eigentlich der Aktie von Royal Dutch Shell auf die Beine helfen. Derzeit drückt aber noch das jügnste Gerichtsurteil auf den Kurs. Der Öl- und Erdgaskonzern hat einen großen Klima-Prozess gegen Umweltschutzorganisationen verloren und muss nach dem Urteil seine Kohlendioxid-Emissionen erheblich senken. Shell müsse den Ausstoß von CO2 bis 2030 um netto 45 Prozent im Vergleich zu 2019 senken, erklärte das Gericht am vergangenen Mittwoch in Den Haag. Nach dem Urteil ist der britisch-niederländische Konzern zum Klimaschutz verpflichtet, das gelte für die eigenen Unternehmen ebenso wie für Zulieferer und Endabnehmer.
Die robuste Ölpreisentwicklung spielt dem Konzern aktuell deutlich in die Karten, das Gerichtsurteil belastet jedoch. DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie von Royal Dutch Shell mittel- bis langfristig aber zuversichtlich gestimmt. Anleger können bei der günstig bewerteten Aktie weiterhin an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 13,60 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)