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30.07.2021 Thorsten Küfner

Royal Dutch Shell: Gewinn, Dividende, Aktienrückkäufe: Das sollten Anleger jetzt wissen

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Royal Dutch Shell

Royal Dutch Shell setzt angesichts eines Milliardengewinns im vergangenen Quartal sein Versprechen um und startet mit höheren Ausschüttungen an die Aktionäre. Der Energieriese kündigte am Donnerstag zur Vorlage seiner Quartalsbilanz einen Aktienrückkauf im Umfang von 2 Milliarden US-Dollar an, zudem sollen die Investoren eine ab sofort eine höhere Zwischendividende erhalten.

Die Ölkonzerne hatten im vergangenen Jahr als Reaktion auf den Ölpreisverfall an den Dividenden gefeilt, auch Shell hatte erstmals seit dem zweiten Weltkrieg die Dividende gekappt. Doch inzwischen sind die Ölpreise wieder oben auf, sie hatten erst Anfang Juli mehrjährige Höchststände erreicht. Ein Barrel der Nordseesorte etwa kostete mit knapp 78 US-Dollar etwa so viel wie seit Oktober 2018 nicht mehr. Aktuell notiert die Sorte bei rund 74 Dollar pro Barrel. Die Branche kann es sich daher wieder leisten, mit Dividendenerhöhungen und Aktienrückkäufen die Investoren zu umgarnen. Aber es gibt auch durchaus berechtigte Kritik. Demnach sollten die Firmen das Geld lieber in den Ausbau der neuen Geschäftsmodelle investieren oder zumindest in den Abbau der Schulden, was beides langfristig betrachtet wesentlich besser wäre.

Die Verschuldung bleibt hoch…

"Die operative und finanzielle Qualität und die gestärkte Bilanz geben uns die Zuversicht, um unsere Dividende ab dem zweiten Quartal auf 24 US-Cent anzuheben", sagte Konzernchef Ben van Beurden laut Mitteilung. Dies ist eine deutliche Erhöhung um 38 Prozent im Vergleich zur Auszahlung zum Jahresauftakt, da hatte Shell etwas mehr als 17 Cent gezahlt. Unterdessen startete das britisch-niederländische Unternehmen noch am Tag des Quartalsberichts mit seinem Aktienrückkauf. Das Programm werde voraussichtlich bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Shell war bereits Anfang Juli mit dem Vorhaben herausgerückt, seine Investoren künftig wieder stärker finanziell zu berücksichtigen. Demnach sollen 20 bis 30 Prozent des Kapitalzuflusses aus dem operativen Geschäft über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre fließen - für 2021 sei ungefähr die Hälfte dieser Spanne angepeilt. Im Gegenzug verabschiedete sich das Management jedoch bereits von seinem ursprünglichen Ziel, die Verschuldung unter 65 Milliarden Dollar zu drücken.

Mit dem Anstieg der Preise für Öl und Gas schreibt Shell inzwischen wieder schwarze Zahlen, wenngleich durch gestörte Lieferketten noch nicht wieder das durchschnittliche Absatzniveau erreicht worden sei. Nach einem milliardenschweren Gewinn bereits zum Jahresauftakt verdiente der Konzern zwischen April und Juni unter dem Strich 3,4 Milliarden Dollar. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte Shell wegen des Einbruchs der Ölpreise und daraus resultierenden hohen Abschreibungen noch einen Fehlbetrag von mehr als 18 Milliarden Dollar ausgewiesen.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Shell ist dank hoher Öl- und Gaspreise wieder voll auf Kurs. Davon profitieren die Aktionäre nun wieder in beträchtlichem Umfang. DER AKTIONÄR hätte zwar lieber einen ambitionierteren Schuldenabbau oder höhere Investitionen in Erneuerbare Energien, E-Mobilität & Co gesehen, dennoch bleibt er für die Anteilscheine des Energieriesen zuversichtlich gestimmt. Die günstig bewertete Aktie ist weiterhin kaufenswert. Der Stoppkurs sollte bei 13,60 Euro belassen werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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