Angetrieben von soliden Zahlen und höheren Rückzahlungen an die Aktionäre konnten die Anteilscheine von Royal Dutch Shell zuletzt wieder etwas Boden gut machen. Doch im heutigen Handel könnte es mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung schwierig werden. Denn die Ölpreise sind gestern kräftig gefallen.
Belastet wurden die Ölpreise durch überraschend gestiegene Rohölvorräte in den USA. Laut Energieministerium legten im Vergleich zur Vorwoche um 3,6 Millionen Barrel auf 439,2 Millionen Barrel zu. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang um 3,0 Millionen Barrel gerechnet.
Am Markt werden die fallenden Ölpreise seit Beginn der Woche zudem mit der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und der Sorge vor neuen Einschränkungen der Mobilität begründet. "Die Ölpreise bleiben im Bann der Nachfragesorgen", kommentierte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank. Sie verwies insbesondere auf Nachfragerisiken in China, die das "beherrschende Thema" am Ölmarkt seien. "Am Ölmarkt ist die Nervosität besonders groß, weil die Ölnachfrage stark unter den Mobilitätseinschränkungen im Zuge der Bekämpfung von Corona leidet", sagte Lambrecht.
Gut möglich, dass der jüngste Aufwärtstrend der Shell-Aktie durch den kräftigen Ölpreisrückgang im gestrigen Handel vorerst gestoppt wird. Dennoch bleiben die Aussichten für die günstig bewertete Dividendenperle gut. Anleger können an Bord bleiben (Stopp: 13,60 Euro).
Mit Material von dpa-AFX