Das erste Halbjahr hat den Anlegern auf breiter Front hohe Verluste eingebracht – ausgelöst durch steigende Zinsen, sehr hohe Inflation und die große Gefahr einer Rezession. Es kommt sehr wahrscheinlich noch schlimmer, warnt nun Dr. Doom Nouriel Roubini. Das aktuelle Umfeld sei derzeit einfach viel zu negativ.
Laut Roubini gibt es mehrere Anzeichen, dass der nächste Wirtschaftsabschwung anders sein wird als frühere Negativ-Phasen. „In der nächsten Rezession besteht parallel die Gefahr einer Stagflation und einer Finanzkrise,“ so der Wirtschaftswissenschaftler, der für seine düsteren Prognosen bekannt ist, in einem Gastbeitrag für Marketwatch.
In den 1970er-Jahren hätten wir es mit einer Stagflation zu tun gehabt, allerdings nicht mit einer massiven Schuldenkrise. Nach 2008 hätte es eine Schuldenkrise gegeben, gefolgt von niedriger Inflation oder Deflation, weil die Kreditklemme einen negativen Nachfrageschock verursacht habe.
„Heute haben wir Angebotsschocks vor dem Hintergrund eines viel höheren Schuldenniveaus zu tun“, schreibt Roubini. „Das bedeutet, dass wir auf eine Kombination aus Stagflation im Stil der 1970er-Jahre und einer Schuldenkrisen im Stil von 2008 zusteuern – also auf eine stagflationäre Schuldenkrise.“
Für die Aktienmärkte bedeutet dies großes Ungemach, so der Experte. „Höchstwahrscheinlich geht es noch tiefer mit den Kursen. In typischen, normalen Rezessionen fallen amerikanische und globale Aktien in der Regel um etwa 35 Prozent. Dieses Mal könnte es eher um 50 Prozent runtergehen.“
Anders als Roubini sieht DER AKTIONÄR (und das Gros der Analysten) viel Negatives in den Aktienkursen eingepreist, sodass die Chancen auf eine Gegenbewegung im zweiten Halbjahr gut stehen. Wo es besondere Einstiegschancen gibt, lesen Sie in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR: erhältlich ab heute im Zeitschriftenhandel oder hier bequem als E-Paper.