Anfang der Woche wurde bekannt, dass Rocket Internets Beteiligung Wimdu möglicherweise vor dem Aus stehe. In dem kriselnden Startup Movinga scheint Rocket Internet dagegen noch Vertrauen zu haben. Laut dem Manager Magazin sagte die Startup-Maschine zusammen mit anderen Investoren wie Earlybird eine weitere Finanzierung von knapp fünf Millionen Euro zu.
Die Geschichte des Online-Umzugsunternehmen Movinga ist in der Szene bekannt. Gegründet in 2015 von zwei ehrgeizigen Studenten wurde es von eben diesen schnell heruntergewirtschaftet. In Hochzeiten verbrannten die beiden angeblich bis zu fünf Millionen Euro im Monat. Die Folge: Entlassungen eines Teils der 500 Mitarbeiter und die Aufgabe des Geschäfts in Italien und Großbritannien.
Auswirkungen auf Rocket Internet
Wieso pumpt Rocket Internet dann neues Geld in das Startup? Wie es scheint, glauben die Investoren noch an den Erfolg des Konzepts und sehen den Fehler eher bei den beiden Gründern. Diese wurden nun gedrängt, ihre Anteile gegen eine niedrige Kompensation zurückzugeben. Außerdem wurde Jochen Cassel an Bord geholt. Nachdem er bei Zalando für das Financial Reporting zuständig gewesen ist, soll er bei Movinga nun als neuer Finanzchef beschäftigt sein.
Die neue Finanzierungsspritze fällt bei Rocket Internet kaum ins Gewicht. Auch Movinga macht vom Gesamtportfolio nur einen kleinen Teil aus. Wichtiger für den Erfolg von Rocket Internet sind zurzeit eher die Food-Startups wie Hellofresh und Delivery Hero.
Watchlist
Weder die Negativmeldung über Wimdu noch die neue Geldspritze für Movinga haben bei einem derzeitigen Portfolio-Wert von rund sechs Milliarden Euro große Auswirkungen auf Rocket Internet. Eine Bodenbildung ist in Sicht, trotzdem sollten Anleger noch charttechnische Impulse abwarten: Watchlist.