Im schwachen Marktumfeld kommt am Donnerstag auch die Aktie von Rocket Internet unter Druck. Dabei lief die Hauptversammlung des Start-up-Entwicklers relativ erfreulich ab. Trotz der enttäuschenden Entwicklung des Aktienkurses blieben die Anteilseigner ruhig. Konzernchef Oliver Samwer hat noch Kredit – und große Pläne.
Bei weiterhin hohem Wachstumstempo will Samwer noch stärker auf die Profitabilität achten. „Wir haben das Ziel, dass im vierten Quartal 2017 mindestens drei unserer größeren Unternehmen break-even sind.“ Bisher schreiben alle Start-ups von Rocket Internet Verluste. Zu möglichen Börsengängen von Beteiligungen wollte er keine konkreten Aussagen machen.
Fehlschläge sind dabei einkalkuliert. Die meisten Unternehmen werden nichts, erklärt Samwer. Allerdings scheitere Rocket nicht mit hohen Verlusten. Das Erfolgsmodell: Bei nicht funktionierenden Geschäftsmodellen rechtzeitig loslassen und bei vielversprechenden Start-ups Geduld zeigen. Bei den Aktionären stößt Samwer damit noch auf Verständnis. „Wer das Geschäftsmodell kennt, versteht, dass es lange dauert, um die Beteiligungen profitabel zu machen", erklärte Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.
Schwache Entwicklung
Rocket hat durch schwache Zahlen und eine schlechte Außendarstellung viel Vertrauen verspielt. Samwer verspricht nun eine bessere Kommunikation. Vorerst bleibt die charttechnische Situation aber eingetrübt. Anleger sollten den Titel deshalb weiterhin meiden.