Die US-Investmentbank JPMorgan hat ihre Shortposition bei Rocket Internet erhöht. Nach dem Teilausstieg von Großinvestor Kinnevik mehren sich damit die Anzeichen, dass die demnächst anstehenden Zahlen wohl nicht allzu berauschend ausfallen werden.
JPMorgan Asset Management, die Vermögenstochter der US-Investmentbank, hat ihre Netto-Leerverkaufsposition laut einem Eintrag im Bundesanzeiger zum 10. April von 0,5 auf 0,63 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals erhöht. Damit ist die Short-Position des Instituts auf den höchsten Stand seit deren Eröffnung im November 2015 geklettert.
Neben JPMorgan Asset Management haben auch Coatue Management und Hoplite Partners Leerverkaufs-Positionen in vergleichbarer Höhe. Laut Bundesanzeiger liegt die Shortquote damit bei 1,84 Prozent – allerdings sind Netto-Leerverkaufspositionen und deren Änderungen dort erst ab einer Schwelle von 0,50 Prozent offenlegungspflichtig. Unter Berufung auf Daten des Analysedienstes Markit hatte Bloomberg die Shortquote bei Rocket Ende Februar auf rund 19 Prozent beziffert.
Schlechtes Omen für die Zahlen?
Die hohe Leerverkaufsquote und der Teilausstieg von Kinnevik im Februar machen nicht gerade Mut für die in rund zwei Wochen (25. April) anstehende Jahresbilanz von Rocket Internet. Zudem endet im Mai die 90-tägige Sperrfrist, zu der sich Kinnevik nach dem jüngsten Verkauf verpflichtet hatte. Sollten dann weitere Anteile veräußert werden, dürfte sich der Abwärtsdruck abermals erhöhen.
Bislang hat sich die Start-up-Schmiede als Alptraum für die Anleger erwiesen. Seit die Aktie kurz nach dem IPO im Herbst 2015 bei 57,08 Euro ihr bisheriges Allzeithoch erreicht hatte, ging es mehr als 70 Prozent bergab. Zwischenzeitlich war der Kurs Ende März bei 15,23 Euro sogar auf ein neues Rekordtief gefallen. Im Zuge dessen war auch die Empfehlung des AKTIONÄR ausgestoppt worden.
Kein Kauf!
Während die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten mit einem durchschnittlichen Kursziel von 31,80 Euro unverändert bullish für die Rocket-Aktie gestimmt ist, rät DER AKTIONÄR zur Vorsicht. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine baldige Trendwende, zudem lässt der Befreiungsschlag durch Börsengänge von Beteiligungen weiter auf sich warten. Anleger sollten daher an der Seitenlinie bleiben.
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Autor: Giese, Faik
ISBN: 9783864703010
Seiten: 336
Erscheinungsdatum: 20.11.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden/Schutzumschlag
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