Mit Delivery Hero soll in diesem Jahr endlich wieder ein Unternehmen der Start-up-Schmiede Rocket Internet den Sprung aufs Parkett wagen. Der Lieferdienst könnte allerdings zu einer niedrigeren Bewertung an die Börse gehen als bisher gedacht.
Wie das Manager Magazin in der neuen Ausgabe berichtet, sei beim IPO von Delivery Hero mit einer eher niedrigen Bewertung zu rechnen. CEO Niklas Östberg peile demnach nur einen leichten Aufschlag gegenüber der 2,9-Milliarden-Euro-Bewertung bei der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2015 an.
Nach den zwischenzeitlichen Zukäufen wäre von einer Bewertung von rund 3,5 Milliarden Euro auszugehen. Im Oktober hatte das Portal gründerszene.de unter Berufung auf interne Unterlagen noch berichtet, dass Delivery Hero eine Bewertung von bis zu 6,5 Milliarden Euro für möglich hält.
Immerhin: Der anvisierte Zeitrahmen behält seine Gültigkeit. Ab dem zweiten Quartal 2017 sei mit dem Börsengang zu rechnen.
Deutschland-Geschäft stagniert
Interne Unterlagen würden darauf hindeuten, dass sich Delivery Hero in Deutschland weiterhin schwertut. Demnach stagnierte die Zahl der Bestellungen bei Pizza.de und Lieferheld bei zuletzt insgesamt rund zwei Millionen.
Bei der Tochter Foodora sei die Anzahl der Bestellungen im Dezember dank einer großen Werbeoffensive in Deutschland um fast 200 Prozent auf 167.000 gestiegen. Laut Insidern verbrennt die Foodora-Gruppe dabei jedoch bis zu sechs Millionen Euro im Monat.
In der Türkei oder Südkorea sei Delivery Hero zuletzt dagegen stark gewachsen. In Großbritannien hat Delivery Hero indes die Reißleine gezogen und die Tochter Hungryhouse im Dezember an den dortigen Marktführer Just Eat verkauft.
Nur für Mutige
Ein erfolgreicher Börsengang von Delivery Hero würde der seit Monaten vor sich hin dümpelnden Rocket-Aktie nach Einschätzung des AKTIONÄR endlich neuen Schwung geben. Entsprechend können mutige Anleger mit einer kleinen Position darauf spekulieren, dass Rocket wieder Fahrt aufnimmt.