Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender von United Internet, hatte bislang immer ein glückliches Händchen, was Beteiligungen anging. Doch der Einstieg bei der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet sorgt beim TecDAX-Konzern für rote Zahlen im ersten Quartal.
Nach einem Gewinn von rund 79 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum beläuft sich der Nettoverlust nun auf rund 56 Millionen Euro. Der Hauptgrund dafür liegt in der Wertminderung von rund 157 Millionen Euro auf Rocket Internet. Mit insgesamt acht Prozent ist United Internet an dem Berliner Unternehmen beteiligt. Ohne die Wertminderung bestätigt der Blick auf die operativen Zahlen für die ersten drei Monate den Wachstumskurs des Telekomkonzerns. Neben der Steigerung der Erlöse von 905 auf 969 Millionen Euro legte auch die Zahl der Mobilfunk- (Plus 200.000) und Vertragskunden (Plus 270.000) kräftig zu.
Für Beruhigung bei den Investoren sorgt unterm Strich die Bestätigung der Jahresprognose. Auch auf die Dividendenpolitik soll der Fehlgriff Dommermuths laut Unternehmensangaben keine Auswirkung haben.
Kaufsignal abwarten
Beide Aktien stehen aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Da bei Rocket Internet CEO Oliver Samwer noch nicht einmal den Kursverfall erklären kann, sollten Anleger das Papier weiterhin meiden. Ganz anders sieht die Lage United Internet aus: Dommermuths Fehlgriff scheint die Anleger nicht weiter zu stören, zählt die Aktie am heutigen Handelstag bislang zu den stärksten Werten im TecDAX. Trotzdem sollten Anleger erst ein Kaufsignal abwarten. Dieses würde vorliegen, wenn das Papier die 200-Tage-Linie von unten nach oben schneidet. Aktuell verläuft die Signallinie knapp unter der 46-Euro-Marke. Risikobewusste Anleger, die der Trading-Empfehlung vor rund einem Monat gefolgt sind, sichern ihre Position weiterhin mit einem bewusst engem Stopp bei 42,20 Euro ab.