Rocket Internet hat überraschend die verbliebenen Anteile am Kochboxen-Anbieter HelloFresh verkauft. Die Start-up-Schmiede war 2011 bei HelloFresh eingestiegen und hielt nach dem Börsengang im Jahr 2017 zuletzt noch rund 29 Prozent der Anteile. Nun lässt der Verkauf bei den Berlinern die Kasse klingeln.
Wie Rocket Internet mitteilte, wurden rund 43,7 Millionen HelloFresh-Aktien zu je 8,00 Euro per beschleunigtem Bookbuilding-Verfahren platziert. Laut eine Mitteilung von HelloFresh wurden die Anteile „überwiegend an institutionelle Investoren mit langfristigem Anlagehorizont“ verkauft.
Erst am Vorabend hatte Rocket Internet per Ad-hoc-Meldung über die Verkaufsabsicht informiert. Am Dienstagmorgen folgte bereits die Meldung über den erfolgreichen Abschluss der Platzierung.
Über zwei Milliarden Euro Cash
Rocket Internet spült der Verkauf über 350 Millionen Euro in die Kasse. Der Cash-Berg der Beteiligungsgesellschaft wächst damit weiter an. Zum Stichtag 28. Februar hatte Rocket im April einen Netto-Cash-Bestand von zwei Milliarden Euro ausgewiesen. Offen ist allerdings, was mit all dem Geld passieren soll. Neugründungen und größere Investments waren zuletzt Mangelware.
Kaufchance für Mutige
Der Ausstieg bei HelloFresh liefert der Rocket-Aktie Rückenwind. Nach dem Rücksetzer vom Jahreshoch in der Vorwoche geht es am Dienstagvormittag wieder um mehr als drei Prozent bergauf. Mutigen hatte DER AKTIONÄR bereits im April den (Wieder-) Einstieg bei Rocket Internet empfohlen. Auch auf dem aktuellen Niveau ist der Kauf noch möglich. Kursziel ist zunächst das 52-Wochen-Hoch im Bereich von 30 Euro.