Genentech, eine Tochter des Pharma-Giganten Roche, hat in dieser Woche eine umfassende neue Kooperation mit dem kleinen Biotech-Unternehmen Adaptimmune geschlossen. Das sorgte bei dem relativ unbekannten T-Zelltherapie-Spezialisten für einen satten Kurssprung. Doch auch andere Player aus diesem Bereich zogen spürbar an, darunter auch der AKTIONÄR-Hot-Stock Immatics.
Doch zunächst ein Blick auf die finanziellen Details der Zusammenarbeit: Adaptimmune erhält von der Roche-Tochter Genentech eine Vorauszahlung in Höhe von 150 Millionen Dollar. Weitere 150 Millionen Dollar fließen in den nächsten fünf Jahren in Form von zusätzlichen Zahlungen sowie Meilensteinzahlungen für die Entwicklung, Zulassung und Vermarktung, deren Gesamtwert drei Milliarden US-Dollar übersteigen kann, sowie Lizenzgebühren für mehrere Programme, heißt es weiter.
Wie der Deal mit Genentech einzuordnen ist, zeigt der Blick auf die Marktkapitalisierung von Adaptimmune nach dem Kurssprung. Der Börsenwert beträgt nun lediglich 975 Millionen Dollar.
Immatics springt an
Ebenfalls im Bereich der TCR-Therapien ist die Tübinger Immatics unterwegs. DER AKTIONÄR hat die heiße Story rund um die deutsche Biotech-Schmiede bereits in Ausgabe 42/20 genauer vorgestellt. Und auch im BioTechReport wurde die Aktie in das Musterdepot zum Kurs von 10,02 Euro gekauft.
"Das größte Potenzial sehen wir für Personen mit einer Vielzahl von soliden Tumoren wie zum Beispiel dem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, Melanom, Kopf-HalsKarzinom, Blasen-, Gebärmutter-, Speiseröhren-, Eierstock- oder Leberkarzinom, dem Synovialsarkom sowie anderen Tumorarten", so Harpreet Singh im Interview mit dem BioTechReport Mitte April. "Trotz vieler Fortschritte sind die therapeutischen Möglichkeiten für Patienten mit soliden Tumoren noch immer sehr begrenzt und bessere Therapieoptionen werden dringend benötigt. Wir sind der Meinung, dass unser Zelltherapieansatz sich auch und vielleicht sogar insbesondere für Patienten mit hoher Tumorlast eignet, bei denen andere Therapieansätze erfolglos sind oder für die es kaum oder keine zielgerichteten Therapien gibt."
Roche hat mit dem Adaptimmune-Deal neue Fantasie im T-Zelltherapie-Sektor entfacht. Allerdings sind die Spezialisten auf diesem Gebiet, darunter auch Adaptimmune und Immatics, als hochspekulativ einzustufen. Darüber hinaus eignen sich die Werte nur als Depotbeimischung.