Eine positive Nachricht nach der anderen trudelte in den vergangenen Tagen aus dem Hause des Schweizer Pharmakonzerns Roche ein. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Meldung, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA dem Immun-Therapeutikum Tecentriq in der Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Blasenkrebs (mUC) ein beschleunigtes Zulassungsverfahren zugesprochen hat. Dabei geht es um die Erstlinien-Therapie von Patienten, die für eine Cisplatin-Chemotherapie ungeeignet sind, so Roche. Tecentriq ist in den USA bereits zur Behandlung von Patienten mit einer weiteren besonderen Form von Blasenkrebs zugelassen. Blasenkrebs ist weltweit die häufigste Form des Urothelkarzinoms. Weitere wichtige Studiendaten werden zu Tecentriq im zweiten Halbjahr erwartet.
Auch von der US-Tochter Genentech gab es positive News. Die FDA hat hier dem Augenmittel Lucentis eine erweitere Zulassung zur Behandlung von diabetischer Retinopathie erteilt. Zudem hat Roche mit dem Bluter-Medikament Emicizumab (ACE910) im Rahmen einer Phase-3-Studie positive Zwischenresultate in der Behandlung von Kindern unter 12 Jahren erzielt.
In einem Interview mit der Zeitung „Schweiz am Wochenende“ hat Roche-Chef Severin Schwan erklärt: „Heute kann keiner auf seriöse Weise abschätzen, wie lange es dauern wird, bis wir den Krebs tatsächlich besiegen können. Allerdings werden in der Krebsforschung beeindruckende Fortschritte erzielt, insbesondere in der Krebsimmuntherapie.“ Schwan glaubt, dass die Wissenschaft auch in Zukunft weitere Möglichkeiten für das Unternehmen offen hält. Die jüngsten positiven Meldungen unterstreichen dies.
Aus charttechnischer Sicht konnte sich die Aktie von Roche seit Anfang Februar deutlich erholen. Vom Anfang März bei 263,90 Franken markierten Jahreshoch ist das Papier nicht mehr weit entfernt. Ein Sprung darüber würde den Weg frei machen in Richtung des Allzeithochs bei 295,80 Franken, das Ende 2014 erzielt wurde. Anleger lassen ihre Gewinne bei der Aktie weiter laufen.