Roblox hat am Mittwoch seinen Börsengang vollzogen. Den Referenzpreis für das Direct Listing hatte die New York Stock Exchange bei 45 Dollar pro Aktie festgelegt, womit das Unternehmen auf eine Bewertung von 29,5 Milliarden Dollar kommt. Zum Handelsstart sprangen die Papiere über 43 Prozent auf 64,50 Dollar.
Roblox ist ein Hybrid aus Onlinespiele-Publisher und sozialem Netzwerk für Kinder und Jugendliche. Auf der Plattform kreieren Entwickler Spiele, die User bezahlen für Premiuminhalte und In-Game-Käufe mit der eigenen „Währung“ Robux, die sie für echte Dollar oder Euro kaufen.
Mit den Lockdowns in den vergangenen zwölf Monaten explodierte die Beliebtheit von Roblox regelrecht. 2020 verbachten die User fast 31 Milliarden Stunden auf der Plattform. Ein Plus von 124 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Roblox geht davon aus, im ersten Quartal 2021 einen Umsatz zwischen 320 und 335 Millionen Dollar zu erzielen, was einem Plus von 98 bis 107 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 entspricht. Für das Gesamtjahr rechnen die Amerikaner mit einem etwas moderateren Umsatzwachstum von 56 bis 64 Prozent. In der Spitze kämen sie damit auf etwa 1,5 Milliarden Dollar.
Damit weist Roblox ein 2021er KUV von 19,7 aus. Zum Vergleich: Beim Computer- und Videospiel-Riese Activision Blizzard liegt das 2021er KUV bei 8,5. Analysten rechnen damit, dass Activision Blizzard im laufenden Jahr einen Nettoertrag von rund 2,9 Milliarden Dollar einfahren wird.
Roblox dagegen ist weit entfernt von der Profitabilität. Im letzten Jahr häufte das Unternehmen einen Verlust von über 253 Millionen Dollar an, bei den Erwartungen für 2021 hält es sich bedeckt.
Die Wachstumsstory von Roblox ist absolut beeindruckend, allerdings ist die Bewertung schlicht irrwitzig. DER AKTIONÄR bleibt im Gaming-Sektor bei seinen laufenden Empfehlungen wie Activision Blizzard und Zynga.