Das Handelsblatt berichtete am Dienstag, dass Rivian und Volkswagen in Gesprächen seien, um ihre kürzlich angekündigte Software-Partnerschaft auf eine Hardware-Kooperation und gemeinsame Produktion auszuweiten. Rivian dementierte dies jedoch auf Anfrage von Reuters, wie am heutigen Mittwoch bekannt wurde.
"Es gibt keine Pläne für eine Fahrzeugproduktion mit der Volkswagen-Gruppe", sagte ein Rivian-Sprecher in einer E-Mail an Reuters. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme zu dem Medienbericht ab und erklärte, der Fokus liege klar auf dem Joint Venture.
Rivian hat seine Pläne nicht geändert, mit der Produktion des R2 in seinem Werk in Illinois zu beginnen, gefolgt von der Produktion in einem geplanten Werk in Georgia, so der Rivian-Sprecher.
Erst vergangene Woche hatte der Volkswagen-Konzern angekündigt, bis zu fünf Milliarden Dollar in den US-Elektroautohersteller Rivian zu investieren, um dessen Technologie zu nutzen und ein Joint Venture zu gründen.
In einer Erklärung teilte der deutsche Konzern mit, dass Volkswagen im Falle einer erfolgreichen Gründung des Joint Ventures "beabsichtigt, weitere Investitionen in Aktien von Rivian oder in das Joint Venture in Höhe von insgesamt vier Milliarden Dollar zu tätigen".
"Die zusätzliche Investition in Aktien von Rivian würde in zwei Tranchen von jeweils 1 Milliarde US-Dollar in den Jahren 2025 und 2026 erfolgen und wäre abhängig vom Erreichen bestimmter Meilensteine durch Rivian und das Joint Venture. In Bezug auf das Joint Venture würde Volkswagen bei der Gründung des Joint Ventures im Jahr 2024 eine Zahlung in Höhe von einer Milliarde Dollar leisten und im Jahr 2026 ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Dollar gewähren", so VW
Sollten Rivian-Anleger also nach der gestrigen Nachricht in Euphorie verfallen sein, so dürfte heute wieder Ernüchterung einkehren. Der VW-Rivian-Deal bleibt vorerst auf Software- und Netzwerk-Architektur ausgelegt. Die Milliardenspritze von VW für Rivian ist und bleibt aber eine enorme Hilfe für Rivian, vor allem wenn man sich den Cashburn von rund 1,5 Milliarden Dollar im ersten Quartal bei liquiden Mitteln von rund 5,98 Milliarden Dollar vor Augen führt.