Angesichts der Tatsache, dass die chinesische Volkswirtschaft auch in diesem Jahr einfach nicht richtig in Schwung kommt, hatten die Aktien der beiden Rohstoffriesen BHP Group und Rio Tinto in den vergangenen Monaten einen schweren Stand. Doch im heutigen Handel legen beide Dividendenperlen kräftig zu. Das steckt dahinter.
Zum einen hilft den Kursen der deutliche Anstieg der Eisenerzpreise. Beide Konzerne erwirtschaften den Großteil ihrer Umsätze mit Eisenerz. Der Preis für den für die Stahlherstellung benötigten Rohstoff zieht heute an und kletterte nun in knapp einem Monat um rund zehn Prozent. Zum anderen gab es heute einen bullishen Analystenkommentar aus dem Hause JPMorgan.
Die US-Bank hat die Aktie von Rio Tinto von "Underweight" auf "Neutral" hochgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 5.440 auf 6.000 Britische Pence (umgerechnet 69,73 Euro) angehoben. Analyst Patrick Jones erhöhte in seiner jüngsten Branchenstudie die Prognosen für die Eisenerzpreise nach oben. Dementsprechend hob er auch seine Gewinnschätzungen (Ebitda) für die Rohstoffproduzenten an. Er betonte, dass zwar die Stahlexporte aus Australien und Brasilien gestiegen sind, jedoch hatte sich die Nachfrage aus China überraschend stark präsentiert. So dürfte dort der Bedarf im Infrastrukturbereich die aktuell schwache Nachfrage aus dem Immobiliensektor kompensiert haben. Die Hochstufung der Anteile von Rio Tinto begründet Jones zudem mit den attraktiver gewordenen Bewertungen.
Die Aktie von BHP wurde indes erneut mit "Overweight" eingestuft. Das Kursziel für das Mitglied im Langfristigen Musterdepot wurde von 47 auf 50 Australische Dollar (umgerechnet 29,68 Euro) angehoben.
Eine Investition in Aktien von Rio Tinto und/oder BHP ist natürlich immer auch eine Spekulation darauf, dass die Weltwirtschaft wieder in Fahrt kommt. Zwar ist eine derartige Entwicklung aktuell noch nicht absehbar. Auf den aktuell sehr niedrigen Bewertungsniveaus können Mutige aber durchaus eine Spekulation darauf wagen. Ganz wichtig dabei: Stoppkurse bei 51,00 Euro (Rio Tinto) beziehungsweise 23,00 Euro (BHP) sichern vor größeren Verlusten ab.