Das war stark: Rio Tinto hat im ersten Halbjahr der chinesischen Konjunkturschwäche getrotzt und etwas mehr Gewinn eingefahren. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg um knapp zwei Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar, wie der Bergbauriese mitteilte. Allerdings war das etwas weniger, als Analysten im Vorfeld erwartet hatten.
Der Nettogewinn kletterte von 5,12 auf 5,81 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum wurde das Reinergebnis allerdings auch durch Abschreibungen auf Aluminiumraffinerien belastet. Die Dividende will der Vorstand stabil bei 1,77 Dollar pro Anteilschein halten. Die Rohstoffpreise vor allem bei Eisenerz und Aluminium gingen im Jahresvergleich moderat zurück. Währungseffekte und geringere Energiekosten spielten dem britisch-australischen Konzern dagegen in die Karten.
Die US-Bank JPMorgan bleibt für die Dividendenperle zuversichtlich gestimmt. So hat deren Analyst Dominic O'Kane die Einstufung für die Rio-Tinto-Anteilscheine nach den Halbjahreszahlen mit einem Kursziel von 6.500 Britische Pence (umgerechnet 77,16 Euro) auf "Overweight" belassen. Die Resultate des Bergbaukonzerns seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schrieb O'Kane am Mittwoch in seiner ersten Reaktion.
Rio Tinto ist hervorragend aufgestellt, um im Falle einer besser laufenden Weltkonjunktur üppige Gewinne einzufahren. Angesichts der noch relativ günstigen Bewertung mit einem KGV von 10 sowie der sich allmählich aufhellenden Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben die Anteile attraktiv. Zudem lockt die stattliche Rendite von sechs Prozent.
Allerdings hatte sich das Chartbild im Frühjahr eingetrübt. Zuletzt kämpfte sich der Kurs wieder etwas nach oben, auch im heutigen Handel verteuern sich die Dividendentitel (aktuelle Rendite: sieben Prozent) weiter. Wer die Rio-Tinto-Papiere bereits im Portfolio hat, sollte den Stoppkurs unverändert bei 51,00 Euro belassen.
Mit Material von dpa-AFX